Events | Paulskirche: 55 Voices for Democracy

Online | 2. September 2020 | 18:30 – 19:30

Die Serie „55 Voices for Democracy“ knüpft an die 55 BBC-Radioansprachen an, in denen sich Thomas Mann während des Zweiten Weltkrieges von seinem Haus in Kalifornien aus an Hörer in Deutschland, der Schweiz, Schweden, den besetzten Niederlanden und der Tschechoslowakei wandte. Von 1940 bis Mai 1945 appellierte er monatlich an tausende Hörer, sich dem nationalsozialistischen Regime zu widersetzen und wurde so zur bedeutendsten deutschen Stimme im Exil. Heute gilt mehr denn je Thomas Manns Überzeugung, dass die „soziale Erneuerung der Demokratie” Bedingung und Gewähr ihres Sieges ist. In diesem Sinne stellen 55 renommierte internationale Intellektuelle, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen in kurzen Ansprachen ihre Ideen für die Erneuerung der Demokratie vor.

Die Serie wird präsentiert vom Thomas Mann House in Kooperation mit Deutschlandfunk, Los Angeles Review of Books und Süddeutsche Zeitung, gefördert vom Auswärtigen Amt, der Beauftragten für Kultur und Medien sowie der Berthold Leibinger Stiftung.

Die Frankfurter Paulskirche wird die Beiträge ab dem 2. September dauerhaft in ihrer Ausstellung präsentieren. Der Festakt mit Redebeiträgen der Thomas Mann Fellows Jutta Allmedinger und Rainer Forst sowie Honorary Fellow Frido Mann anlässlich der Eröffnung der 55 Voices-Medienstationen wird als Live-Stream übertragen.

Jutta Allmendinger ist eine deutsche Soziologin. Nach Stationen unter anderen an der Harvard University, der LMU und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, ist Prof. Allmendinger seit April 2007 Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. 2013 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland. 2014 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Universität Tampere verliehen. Seit 2017 ist sie Mitherausgeberin der Wochenzeitung „Die Zeit“ Im Jahr 2018 gehörte Jutta Allmendinger zu den ersten Thomas Mann Fellows im eben eröffneten Thomas Mann House in Los Angeles.

Rainer Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2007 ist er Mitbegründer und Sprecher des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ und seit 2009 der DFG-Kollegforschergruppe „Justitia Amplificata“. Darüber hinaus ist er seit 2012 Direktor der DFG-Forschungsgruppe „Transnationale Gerechtigkeit“. Im Jahr 2012 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG. Er ist ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Corresponding Fellow der British Academy. Darüber hinaus ist er Mitglied des Executive Editorial Committee von „Political Theory“ und in unterschiedlichen Funktionen an zahlreichen weiteren internationalen Zeitschriften beteiligt. Rainer Forst wird sich im Jahr 2021 als Thomas Mann Fellow in Los Angeles aufhalten.

Frido Mann, in Kalifornien geboren und Enkel von Thomas Mann, arbeitete nach dem Studium der Musik, der Katholischen Theologie und der Psychologie viele Jahre als klinischer Psychologe in Münster, Leipzig und Prag. Er lebt heute als freier Schriftsteller in München. Zuletzt sind von ihm erschienen „An die Musik. Ein autobiographischer Essay“ und, zusammen mit Christine Mann, „Es werde Licht. Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik“. Im August 2018 ist „Das Weiße Haus des Exils“ über das Thomas Mann House in Los Angeles im Fischer Verlag erschienen.

Eine Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt am Main

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