Ying Wang absolvierte ihr Kompositionsstudium bei York Höller, Rebecca Saunders und Johannes Schöllhorn an der HfMT Köln. Elektronische Komposition studierte sie bei Michael Beil und am IRCAM. Schon während ihres Studiums in Köln konnte sie sich als Komponistin etablieren, die für avancierte, kritisch gedachte Kammer- und Orchestermusik steht. Ihre ursprüngliche Heimat in Shanghai und Peking, wie auch ihre neue in Berlin, bilden einen Kontrast, der in sich in ihren Werken thematisch und musikalisch widerspiegelt. Dabei sucht sie in ihrer Arbeit stets neue Schnittstellen zu anderen Medien und Künsten, wie Tanz, Video, digitale Kunst, Licht, bildender Kunst und Performance. In ihren Kompositionen beschäftigt sich Ying Wang mit Themen wie Umweltverschmutzung, globale soziale Missstände, politische Verfolgung oder die Beziehung Mensch-Technologie. Sie wurde für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Zu den Ensembles und Orchestern, mit denen sie zusammenarbeitete, gehören einige der renommiertesten Musiker:innen in Europa und Asien.

Ying Wang wird während ihres Aufenthalts an einem multimedialen, musiktheatralischen Stück arbeiten, das Erzählungen von fünf Frauen mit Geige, E-Gitarre, Ensemble, Stimme, Video und Elektronik verwebt. Verschiedene musikalische Genres und weibliche Perspektiven erzählen die Geschichten der Frauen über ihren Widerstand und verwandeln Wut in revolutionäre Wellen. Das Projekt zielt ab auf eine künstlerische, journalistische und historische Auseinandersetzung mit aktuellen Formen des aktiven Widerstands aus einer weiblichen Perspektive im Medium der immer noch von männlichen Netzwerken dominierten Neuen Musik.

Werkverzeichnis (Auswahl)
2022/21 | 528HZ für Symphonieorchester, 20 Min., https://vimeo.com/693537954
2021 | Copyleft für Streichquartett, 16 Min.
2020 | RE:Wilding für Kammerorchester, 21 Min., https://www.youtube.com/watch?v=ymnTgi8dNv4  
2019 | Schmutz für Ensemble, 12 Min., https://www.youtube.com/watch?v=DBUyzfk9N_8
2017/16 | LTD für Orchester, 13 Min.
2013 | Unermüdlich strömend, nahezu transparent für Orchester, 16 Min.

Auszeichnungen (Auswahl)
2017 | Heidelberger Künstlerinnenpreis
2014 | Irino-Preis für Kammerorchester
2013 | Giga-Hertz-Produktionspreis
2012 | Komponistenpreis der 5. Brandenburger Biennale für Orchesterkomposition
2008 | Preis des Kompositionswettbewerbs der Hochschule für Musik und Tanz Köln