Villa Aurora Stipendiaten | 2022 – 2023

Apr, Mai, Mär

Antje Majewski | Bildende Künstlerin

Antje Majewski | Image: VG Bild/Jens Ziehe
Antje Majewski | Image: VG Bild/Jens Ziehe

Antje Majewski (*1968 Marl, Westfalen) ist eine Künstlerin, die sich mittels Malerei, Video, Texten und Performances mit anthropologischen und philosophischen Fragen beschäftigt. Ihre jüngsten Arbeiten konzentrieren sich auf die Befragung von Objekten, Territorien und Pflanzen sowie auf die Erforschung alternativer Wissenssysteme, des Erzählens von Geschichten und die Möglichkeit transformativer Prozesse. Ihr besonderes Interesse gilt der kulturellen sowie geobotanischen Migration. Majewski arbeitet oft mit anderen Künstlerinnen und Künstlern wie auch ökologischen und städtischen Gruppen zusammen.

Arbeiten von Antje Majewski wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt, unter anderem im Kunsthaus Graz (2019), Gropius Bau, Berlin (2019); Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin (2018); CCA Tel Aviv (2016); Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski, Warschau (2016); Museum Abteiberg, Mönchengladbach (2015); Muzeum Sztuki, Lodz (2014); Deutsche Bank Kunsthalle, Berlin (2013); Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main (2013); Heidelberger Kunstverein, Heidelberg (2013); Villa Romana, Florenz (2012); Weltkulturen Museum, Frankfurt am Main (2012); Kunsthaus Graz, Graz (2011); und Salzburger Kunstverein, Salzburg (2008).

Antje Majewski studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Köln, Berlin und Florenz. Seit 2011 ist sie Professorin für Malerei an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Himmelpfort.

 

Projektvorhaben
In ihrem Projekt A Journey Reversed (Eine umgekehrte Reise) verfolgte Antje Majewski die Route zurück, die ein Mitglied ihrer Familie, ebenfalls ein Künstler, 1847-49 von Bremen über New York den Platte River, Salt Lake City hinauf nach Los Angeles nahm. Er war einer von vielen Reisenden während des kalifornischen Goldrauschs, und wie so viele kam er in Lumpen und krank in Los Angeles an und starb wahrscheinlich bald darauf. Anhand von vier Briefen, die er an die Familie geschickt hatte, zeichnet Majewski den Weg ihres Vorfahren nach und setzt sich mit den Veränderungen der Landschaften auseinander, die diese einschneidende Migration und Landnahme, die industrialisierte Landwirtschaft und die Gewinnung fossiler Energien verursacht haben.

In einem weiteren Projekt, The Osage Orange, beschäftigt sich Majewski mit einem in Oklahoma heimischen Baum, dem Osage Orange Tree. Sie reflektiert über die verschiedenen kulturellen Praktiken, für die der Baum verwendet wird, und setzt sich in ihrer Arbeit mit Fragen der Vertreibung und der Veränderung von Lebensweisen auseinander.



Ausgewählte Veröffentlichungen:
How to talk with birds, trees, fish, shells, snakes, lions and bulls, hrsg. von Ina Dinter und Antje Majewski, Nationalgalerie / Staatliche Museen zu Berlin (Dortmund: Kettler, 2018); Der Apfel. Eine Einführung (Immer und immer und immer wieder), hrsg. von Aleksandra Jach, Antje Majewski, Amy Patton, Joanna Sokolowska und Susanne Titz, Museum Abteiberg Mönchengladbach (Berlin/New York: Sternberg Press, 2016); Antje Majewski: Der Meteorit (Heidelberg: Heidelberger Kunstverein, 2014); Die Gimel-Welt: Wie man Objekte zum Sprechen bringt, hrsg. von Adam Budak und Peter Pakesch, Kunsthaus Graz (Berlin: Sternberg Press, 2011); Antje Majewski: My Very Gestures, hrsg. von Hemma Schmutz und Caroline Schneider, Salzburger Kunstverein (Berlin: Sternberg Press, 2008).

 

Preise/Auszeichnungen:
1998 I Lingener Kunstpreis, DE
2000-01 I Residency of the Berlin Senat for Delfina Studios, London, GB

Zurück