Von der Komposition herkommend hat Georg Klein eine vielfältige, künstleri­sche Praxis entwickelt, in der er Sound mit Video, Text und Fotografie kombiniert. In seinen Installationen und Interventionen – insbesondere im öffentlichen Raum – verdichtet er akustische und visuelle, situative und politische Aspekte zu einem Spannungsraum, in den die Besucher mitunter interaktiv oder partizipativ involviert werden.

Seine ortsspezifischen Installationen, aber auch seine konzertanten Arbeiten und hörspielartigen Soundwalks fordern in irritierender Weise die Wahrnehmung seines Publikums heraus, immer auf der Grenze zwischen Kunst und Wirklichkeit. Er spielt mit grenzüber­schreitenden, audiovisuellen Kommunikationsräumen wie mit politischen Fakes, die in ein unsicheres Terrain führen, Identitäten hinterfragen und die Besucher auf mitunter provokante Weise in eine Reflexion bringen.

In den letzten Jahren stand die künstlerische Erörterung gesellschaftlicher Machtverhältnisse in Politik und Ökonomie im Vordergrund seiner künstlerischen Arbeit, insbesondere auch zum Thema Migration (GNADE 2012, TOPOSONIE::SPREE 2013, UNzuRECHT 2014, EUROPEAN BORDER WATCH 2015, DEEP DIFFERENCE UNIT 2016, GRÜN HÖREN 2017). Im Herbst 2017 bereiste er Nordkorea auf dem Höhepunkt der politischen Spannung mit den USA, woraus er zur Zeit seine neuesten Arbeiten entwickelt.

Für seine künstlerische Arbeit erhielt Georg Klein zahlreiche, internationale Auszeichnungen und Preise (zuletzt den Dialogpreis des Auswärtiges Amts beim European Media Art Festival 2015). Seit 2013 ist er als Dozent tätig (u.a. im Studium Generale der UdK Berlin) und vermehrt als Kurator (u.a. für das MuseumsQuartier Wien) und betreibt mit einer Künstlergruppe den Projektraum Errant Sound in Berlin (zur Zeit als künstlerischer Leiter des Klangkunstfestivals DYSTOPIE Berlin-Istanbul).