Katrin Mayer hat Kunst und Kunstwissenschaften in Karlsruhe und Hamburg studiert und lebt seit 2009 in Berlin. Ihre Arbeiten thematisieren Schnittstellen zwischen Kunst, Forschung, Architektur, Display und Dekor. Es geht ihr dabei um ein Verweben visueller Texturen und Oberflächen mit ortsspezifischen räumlichen und historischen Kontexten, häufig unter genderpolitischen Fragestellungen. Zu diesem Themenfeld promoviert und lehrt die Künstlerin momentan in Hamburg und unterrichtet an der ZHDK Zürich.

Mayer entwickelte Arbeiten unter anderem für folgende Institutionen: Kunsthalle Bielefeld, Kunstmuseum Stuttgart, Museum Abteiberg Mönchengladbach, Museum für Gegenwartskunst Siegen, KUB Arena Kunsthaus Bregenz, Kunstverein Düsseldorf, Grazer Kunstverein, HAU - Hebbel am Ufer Berlin, etc. Sie war Stipendiatin der Künstlerstätten Worpswede und Bleckede.

In Los Angeles möchte sie sich auf die Spuren des 1973 gegründeten Woman’s Building begeben und die dort entstandenen, interdisziplinären Arbeitspraxen erneut und unter der Annahme beleuchten, dass eine kritische Auseinandersetzung mit bestehenden Normen auch auf der Ebene des Displays und der Materialität stattfindet. Mitbegründerin und Grafik-Designerin Sheila de Bretteville beispielsweise arbeitete an nicht-hierarchischen Präsentationsformen und Plakatierungen im öffentlichen Raum. Die jungen Künstlerinnen des Feminist Art Programs, das Judy Chicago etablierte, experimentierten mit Materialien wie Stoffen, Glitter und handwerklichen Techniken, die sie sich - als in weiblicher Tradition stehend - erneut aneigneten. Dadurch thematisierten sie die problematischen ästhetischen und ideologischen Polarisierungen wie Werk und Beiwerk, high und low art, autonome Schöpfung und Dekoration, sowie deren bis heute wirksame geschlechterspezifische Konnotationen.