News |Morals & Machines

Twitter: @vatmh_la

Es war das erste Mal, dass Bundeskanzlerin Merkel sich in dieser Ausführlichkeit zur Künstlichen Intelligenz (KI) geäußert hat, als sie am Mittwochabend auf der VATMH-geförderten Konferenz der Wirtschaftswoche „Morals & Machines“ in der Berliner St. Elisabeth-Kirche auftrat. In einem rund 30 Minuten dauernden Gespräch mit Miriam Meckel, Mitglied im Beirat des Thomas Mann House und Herausgeberin der Wirtschaftswoche, skizzierte Angela Merkel Pläne der voraussichtlich im Herbst erscheinenden KI-Strategie der Bundesregierung. (Mehr dazu finden Sie hier)

Zunächst führte sie jedoch eine skurrile Unterhaltung mit dem menschenähnlichen Roboter Sophia der Firma Hanson Robotics, in dem es um Fußballergebnisse, Feminismus und die Zukunft der Künstlichen Intelligenz ging. Der Gesprächsverlauf machte jedoch die Mängel der Technik ein ums andere Mal deutlich: Die lange Zeit, die Sophia oft benötigte, um auf Fragen zu antworten, war das eine. Ihre Antworten, die insbesondere zu den offenen und hypothetischen Fragen teilweise kaum noch in Bezug standen, das andere. (Das gesamte Gespräch können Sie sich bei join-ada.com ansehen.)

 

Eine Provokation war das Gespräch allemal. Die Gestalt des Roboters warf Fragen nach dem Drang zur Anthropomorphisierung von Maschinen auf, nach dem Grad der Intelligenz, die für die Gesprächsfähigkeit nötig sei, und nach der Unterscheidung von Bewusstsein und Intelligenz. Längst steht in Frage im Raum, ob es sich bei Sophia überhaupt um eine künstliche Intelligenz handle.

 

 

Mit der Konferenz „Morals & Machines“ brachte die Wirtschaftswoche die Zukunft der Menschheit auf die Bühne. Im Zuge einer zweitägigen multimedialen und visionären Konferenz wurden Zukunftsszenarien diskutiert und die Auswirkungen technologischer Entwicklungen im Hinblick auf unser Bewusstsein, unsere Menschlichkeit und die Gemeinschaft hinterfragt.

Den zweiten Konferenztag leitete ein Gespräch mit dem israelischen Historiker Yuval Noah Harari („Homo Deus“) ein, in dem er seine Vorstellung der Zukunft beschrieb, in der Intelligenz und Bewusstsein nicht länger zusammengehören.

 

 

Im weiteren Verlauf des Tages ging es außerdem um die KI-Strategie der Europäischen Kommission, die Ethik von Algorithmen, die Zukunft der Arbeit nach der Digitalisierung, Inklusion und Verantwortung. Den Abschluss machte die selbsterklärte „Techno“-Soziologin Zeynep Tufekci mit einem Vortrag über die einenden und entzweienden Auswirkungen technologischen Fortschritts.

 


Morals & Machines war eine Konferenz der Wirtschaftswoche. Weitere Informationen finden Sie auf anmeldung.me/morals-machines

 

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