Das neue Solo der Performance- und Klangkünstlerin Steffi Weismann beschäftigt sich mit der Reduktion körperlicher Bewegung durch die Pandemie. Downtime (engl.: Stillstandszeit, Ausfallzeit) schaut auf alltägliche Routinen in der Beschränkung auf den Privatraum und nimmt den energetischen Tiefpunkt zum Anlass, um Wege zu finden, da wieder herauszukommen. Bedeutet das Drehen um sich selbst vor allem Sinnverlust oder kann es gelingen, über die Verausgabung neue Energien freizusetzen? Weismann schafft mit minimalen Gesten und vertrauten Objekten eine eigene Klangwelt, die eine große Dynamik zwischen Nähe und Distanz offenbart. 

Die Premiere von Downtime fand im Oktober 2021 vor Live-Publikum in der Kuppelhalle des Silent Green in Berlin statt. Die fortdauernde Pandemie hat einen Live-Auftritt im Rahmen der Ausstellung "all the lonely people" im LAXART Los Angeles verhindert. Steffi Weismann entwickelt aus diesem Grund eine neue Version, die eine Übersetzung dieser sehr physisch-räumlichen Performance in den digitalen Raum anbietet. Der Live-Stream wird aus dem Errant Sound – Berliner Projektraum für Klangkunst – gesendet, mit früheren Aufnahmen gemischt und mit neuen Interaktionsmöglichkeiten verbunden. Die Sounddesignerin Elif Gülin Soğuksu wird aus Istanbul teilnehmen und der Musikwissenschaftler Volker Straebel wird sich aus Los Angeles zuschalten und im Anschluß an die Performance ein Gespräch mit der Künstlerin führen.