Events | Lesung und offene Bühne mit Volker Harry Altwasser

Berlin | 12. September 2012 | 20:00

Lesung und offene Bühne mit Volker Harry Altwasser

Am 12. September wird der frisch gebackene Villa Aurora Stipendiat Volker Harry Altwasser zu Gast bei der Reihe „Literarische Freiheit“ in der Kulturbrauerei sein und Passagen aus seinem brandaktuellen Roman „Ich, dann eine Weile nichts. ein Theaterroman.“ (Matthes & Seitz Berlin) zum Besten geben.

Volker Harry Altwasser, 1969 in Greifswald geboren, besuchte die Realschule und machte anschließend eine Lehre zum Elektronikfacharbeiter. Er war unter anderem tätig als Heizer in der Reichsbahndirektion, Matrose in der NVA, Gefreiter auf der Fregatte „Bremen“, wo er nicht zum Obergefreiten befördert wurde, weil er auf Las Palmas das Auslaufen des Schiffes „verpasste“.

1998 bis 2002 studierte er am Deutschen Literaturinstitut der Uni Leipzig. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter 2003 seinen Debütroman „Wie ich vom Ausschneiden loskam“. Weitere Bücher: „Letzte Haut“ (2009), „Letztes Schweigen“ (2010) und “Letzte Fischer“ (2011), mit dem er auf die Longlist des Deutschen Buchpreises kam. 2011 wurde er mit dem Italo Svevo Preis ausgezeichnet.

Volker Harry Altwasser liest aus „Ich, dann eine Weile nichts. ein Theaterroman.“

Scheitern als Triumph – ein deutscher Hamlet

„Ich, dann eine Weile nichts“ ist die literarische Auferweckung Bogislaws XIV. (1580– 1637), des letzten Herzogs von Pommern. Altwasser lässt diese tragische Figur, den Letzten einer ruhmvollen Herrscherdynastie, selbst zur Sprache kommen. Vor historisch detailliert recherchierter Kulisse erstellt er das Psychogramm eines Scheiternden und spannt mit überraschenden Anspielungen auf Shakespeare und Schiller einen atemberaubenden Bogen. Mutig inszeniert Altwasser, der „grandiose Erzähler, der Menschenfischer“ (Thomas Hürlimann) ein tolldreist gereimtes Theaterstück, eingebettet in eine Litanei der Verzweiflung, in eine rhythmische Reflexionssuada über das Herrschen und über die Macht der Schwäche. Bogislaw, der letzte Pommernherzog, der alles wollte, verliert am Ende noch sich selbst. Altwasser betritt mit diesem „Theaterroman“ literarisches Neuland und wagt die Eroberung eines Terrains, dessen Grenzen sich von Schiller zu Artaud erstrecken. Die Reihe "Literarische Freiheit" wird von Johan de Blank und Michael J. Stephan in Zusammenarbeit mit der Kulturbrauerei organisiert.

Ort: SODA Salon in der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97, 10435 Berlin

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