Events | “An Appeal to Reason”: Academia's Response to Current Shifts in Political Culture
Los Angeles | 26. August 2019 | 19:30 – 21:00
Keynote: Craig Calhoun
Seit einigen Jahren hat sich im Westen ein Wandel der politischen Kultur vollzogen. Somit sind Grundmuster der liberalen Demokratie, wie Ausdrucksfreiheit und Toleranz, bedroht. Begriffe wie „postfaktische Politik“, „Anti-Politik“ und „illiberale Demokratie“ begleiten diesen Prozess. Sie kündigen den Konsens der Demokraten auf, indem sie deren Werte unterlaufen oder offen angreifen.
Die Konsequenzen dieses Wandels für die Wissenschaft müssen identifiziert werden, da die Werte der wissenschaftlichen Gemeinschaft selbst hierbei auf dem Spiel stehen. Doch wie deutlich kann Wissenschaft Stellung beziehen? Und wie politisch kann Wissenschaft letztendlich sein? Der Wandel der politischen Kultur ist Anlass, das althergebrachte Rollenverständnis der Wissenschaft selbstkritisch zu reflektieren.
Das Thomas Mann House, die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) organisieren ein zweitägiges Rundgespräch mit einem öffentlichen Keynote-Vortrag von Craig Calhoun an der UCLA am 26. August um 19:00 Uhr. Thomas Manns Erfahrung des Exils war eng verbunden mit dem Schock angesichts eines massiven Wandels der politischen Kultur am Ende der Weimarer Republik. Im Jahre 1930 gab er in Berlin die mutige Ansprache, „Ein Appell an die Vernunft“ (”An Appeal to Reason“), in welcher er sich für die Gründung einer gemeinsamen Front gegen den Fanatismus der Nationalsozialisten einsetzte.
Craig Calhoun ist Professor für Sozialwissenschaften an der Arizona State University. Zuvor war er Direktor der London School of Economics and Political Sciences (LSE) und Präsident des Berggruen Instituts. Er unterrichtete an der University of North Carolina, Columbia University und New York University, we er das Institute for Public Knowledge gründete. Professor Calhoun studierte Sozialanthropologie an der USC, Columbia University und University of Manchester und er promovierte in Politics, Sociology and modern social and economic history von der Universität Oxford. Unter Anderem von ihm erschienen sind: Nations Matter (2007), The Roots of Radicalism (2012), and Does Capitalism Have a Future? (2013).
Location
UCLA, Kerckhoff Hall – Charles E. Young Grand Salon
308 Westwood Plaza, Los Angeles
RSVPs
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Diese Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit UCLA, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist die Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland. Sie dient der Wissenschaft in allen ihren Zweigen. Organisiert ist die DFG als privatrechtlicher Verein. Ihre Mitglieder sind forschungsintensive Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, wissenschaftliche Verbände sowie die Akademien der Wissenschaften.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ist der freiwillige Zusammenschluss der staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland. Die Mitgliedshochschulen werden in der HRK durch ihre Präsidien und Rektorate vertreten. Die HRK hat gegenwärtig 268 Mitgliedshochschulen, in denen rund 94 Prozent aller Studierenden in Deutschland immatrikuliert sind. Somit ist die HRK die Stimme der deutschen Universitäten in Bezug auf Gesetzgeber und die Öffentlichkeit.
Der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. wird gefördert vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.