Events | Lesungen, Konzerte und Performances: „all the lonely people“

Berlin | 2. Oktober 2021 | 15:00 – 22:00 (MESZ)

mit Tanja Dückers, Maren Kames, Olaf Nicolai, Planningtorock, Public Possession, Monika Rinck, Yoko Tawada, Senthuran Varatharajah und Steffi Weismann

@ silent green Kulturquartier, Gerichtstr. 35, 13347 Berlin / Einzeltickets und Tageskarten verfügbar / Veranstaltungstickets berechtigen zum Besuch der Ausstellung / Bitte beachten Sie die geltende 3G-Regelung

15:00 Uhr, Reflections on Hermitage and Sanctuaries, Lesungen und Gespräch

Was besagen in Zeiten der nationalen wie – Pandemie bedingt – individuellen Abschottung Begriffe wie Rückzug, Zuflucht oder Isolation? Welche kulturellen, historischen, gesellschaftlichen und politischen Implikationen bergen sie? Ist es Schutz, Erholung, Privileg, was sich durch sie zum Ausdruck bringt? Oder doch eine Verlorenheit, ein Ausgeliefertsein, vor allem auch sich selbst, der „Kirmes in dir selber“ (Monika Rinck)? Anfang des Jahres 2021 bat VATMH zehn Literatur-Alumni der Villa Aurora um literarische Reflektionen zu den Themen Sanctuary (engl.: Heiligtum, Zufluchtsort) und Hermitage (engl.: Klause, Einsiedelei, Eremitage) – jenen Themen also, die der Villa Aurora an der kalifornischen Westküste seit Lion

und Marta Feuchtwanger geradezu in die Grundmauern eingeschrieben sind. So vielfältig die Perspektiven, so unterschiedlich die Herangehensweisen der Beiträge sich sodann auch ausgenommen haben, ist ihnen doch der Wunsch nach einem Gegenüber, nach einer Möglichkeit, die Einsamkeit zu überwinden und in Kontakt zu treten, allesamt gemein.

Es lesen und diskutieren die Autor:innen Tanja Dückers, Maren Kames, Monika Rinck, Yoko Tawada und Senthuran Varatharajah. (Veranstaltung auf Deutsch)

17:30 Uhr, Steffi Weismann: Downtime – Performance für Stimmen, Objekte und bewegten Klang

Das neue Solo der Performance- und Klangkünstlerin Steffi Weismann, „Downtime – Performance für Stimmen, Objekte und bewegten Klang“, behandelt die Abwesenheit von Resonanzerfahrungen, welche der Jenaer Soziologe Hartmut Rosa in seinem Buch „Resonanz. Soziologie der Weltbeziehung“ als Antwort auf die immer größer werdende Beschleunigung des Alltags beschreibt. Weismann begibt sich in einen Prozess der Reaktivierung von körperlicher Bewegung und Interaktion im realen Raum. Die Handlungen folgen einer klanglich-musikalischen und gleichzeitig performativen Logik: Die Performance beginnt im Lockdown und schraubt sich allmählich hoch – von der minimalen Geste bis zur maximalen Verausgabung.

"Downtime" (engl.: Stillstandszeit, Ausfallzeit) schaut auf alltägliche Routinen, die sich in den eigenen vier Wänden abspielen. Aus dem Stillstand sollte ein Neubeginn werden. Im Rückblick wirkt die Atempause wie ein surrealer Moment – und scheitert. Im Drehen um sich selbst liegt Sinnverlust und das gewohnte Hamsterrad nimmt wieder Fahrt auf. Die Performerin versucht diese Tendenz in der Steigerung zu durchbrechen und nutzt dafür ein physikalisches Mittel: Zur Freisetzung von Energie lässt sie Zentrifugalkräfte wirken.

Live Mix: Elif Gülin Soguksu

18:30 Uhr, Planningtorock: Gay Dreams Do Come True, Konzert (2G-Regel)

Auch Planningtorock alias Jam Rostron hat sich für ihre neue EP „Gay Dreams Do Come True“, zurückgezogen: Ein Großteil der Aufnahmen entstand auf der estnischen Insel Hiiumaa, wo Jam kurzerhand ein provisorisches Studio in einem hölzernen Dachgeschoss über einer Sauna einrichtete, als das Land in den Lockdown ging. „Es war knallromantisch“, erklärte Rostron in einem Interview, „Riinu [their Partner:in] kam jeden Morgen und zündete ein Feuer auf dem kleinen Ofen an.“ Das zufällige Paradies, auf das sie in den abgelegenen Wäldern stießen, floss in ihre Kompositionen ein: „Es ist der absolute Gay Dream - wir in unseren Holzfällerhemden mit einem Hund und sechs Katzen auf einer Insel“. Rostron fügt hinzu: „ein queeres Utopia.“

„Gay Dreams Do Come True“ ist eine laute, stolze und hemmungslose Feier und steht im Gegensatz zu den tragischen Queer-Narrativen, die manchmal den Mainstream dominieren. Jam hat sich vorgenommen, eine Platte zu machen, die sich stattdessen in der alles verzehrenden Freude an queerer Liebe sonnt, und dem Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit, dass sie mit sich bringt. „Ich habe das Gefühl, dass es etwas sehr Politisches hat, queeres Glück zu spüren“, sagt Rostron. They möchte, dass damit Schluss ist: „Wir haben ein Recht darauf, glücklich zu sein. Ich möchte unverhohlene gay music schaffen, die sich ihren Raum nimmt.“

20:00 Uhr, Olaf Nicolai & Public Possession: Zabriskie Point / A New Soundtrack, DJ-Set und Screening

Die 80-teilige Fotoarbeit „Zabriskie Point“ (2010) entstand nachts an dem aus dem gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni bekannten Aussichtspunkt im kalifornischen Death Valley Nationalpark. Um sich in kompletter Dunkelheit zu orientieren, nutzte Nicolai das Kamerablitzlicht seines Mobiltelefons, so dass die entstandenen Fotografien sowohl seinen Gang durch die Nacht dokumentieren als auch die Momente markieren, in denen ein kleiner Teil der Umgebung für ihn selbst sichtbar wurde. Während die monumentale

Landschaft im Dunkeln bleibt, deuten diese Bilder auf die Vermitteltheit der Realität hin, die wir uns stets – hier sinnbildlich Schritt für Schritt – in einer Reihe von Konstruktionen medialer und reflexiver Art erschließen. Ab 20 Uhr unterlegen Olaf Nicolai und Public Possession Antonionis „Zabriskie Point“ (1970), der seinerzeit einen Score von Pink Floyd erhielt, mit einem neuen Soundtrack: „Zabriskie Point / A New Soundtrack”.

Tickets zum Rahmenprogramm

Weitere Veranstaltungen

@ silent green Kulturquartier, Gerichtstr. 35, 13347 Berlin / Einzeltickets und Tageskarten verfügbar / Veranstaltungstickets berechtigen zum Besuch der Ausstellung am Veranstaltungstag

5. Okt

19 Uhr Reflections on Hermitage and Sanctuaries mit Ann Cotten, Antje Rávik Strubel & Anna Haifisch
Neue Essays, Lyrik, Prosa und Comics: Lesungen und Performance (auf Deutsch)

10. Okt

13 Uhr Introspective Affairs von Hatifnatten (Ute Wassermann & Sabine Vogel)
Music performance

 

Veranstaltungsdokumentation | Rahmenprogramm

 

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich mit der Veröffentlichung von Fotografien und Videos durch VATMH e.V. einverstanden, die im Rahmen der Veranstaltung ggfs. von Ihnen erstellt werden.

Barrierefreiheit | Ausstellung & Rahmenprogramm

 

Die Veranstaltungsorte sind gut für Rollstuhlnutzer:innen zugänglich. Die Kinosaal im Wolf Kino hat einen Rollstuhlplatz. Redebeiträge werden nicht in DGS übersetzt.

Garderobe | Ausstellung & Rahmenprogramm

 

Es steht keine Garderobe zur Verfügung und die Mitnahme von Taschen und Rucksäcken in die Ausstellung ist nur bis zu einem Format von A4 möglich.

Datenschutz | Ticketkauf

 

In Kooperation mit visitBerlin (Berlin Tourismus & Kongress GmbH, Am Karlsbad 11, 10785 Berlin) werden Online-Tickets für die Ausstellungen des VATMH in Berlin angeboten. Beim Kauf von Online-Tickets werden personenbezogene Daten an visitBerlin übermittelt. Die Weiterleitung dieser Informationen obliegt visitBerlin, die entsprechenden Bedingungen entnehmen Sie bitte den Datenschutzhinweisen von visitBerlin unter https://www.visitberlin.de/de/datenschutzerklaerung.

Hygienekonzept | Ausstellung & Rahmenprogramm

Stand 24.09.2021 

Das nachstehende Hygienekonzept gilt als Handlungsanweisung für alle an künstlerischen Veranstaltungen beteiligten Personen im Rahmen der Ausstellung "all the lonely people" und ihres Rahmenprogramms. Es orientiert sich an dem Hygienerahmenkonzept der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, an den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes, den Arbeitsschutzstandards des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie der Handlungsempfehlung des Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L.) und dem DEHOGA Bundesverband. Entsprechend der aktuellen Entwicklung und Forschungslage werden einzelne Punkte oder das gesamte Konzept ggf. laufend aktualisiert und angepasst. 

Vorverkauf und Kasse

Kontaktloser Kartenkauf: Karten können online und vor Ort gekauft werden. Alle Karten werden elektronisch verschickt (auch Pressekarten, Gästeliste und freie Begleitkarten). Es gibt vor Ort eine Kasse. Zur Kontaktvermeidung bitten wir jedoch darum, Tickets im Vorfeld online zu erstehen.

Kontaktdatenerfassung: Zur Nachverfolgung im Infektionsfall sind wir verpflichtet, die Kontaktdaten aller Besucher:innen aufzunehmen. Die Daten werden datenschutzkonform gespeichert und nach vier Wochen gelöscht.

Getestet/Geimpft/Genesen (3G): Bitte beachten Sie, dass eine Teilnahme an Veranstaltungen im silent green nur unter Nachweis eines aktuellen negativen Ergebnisses eines Antigen Schnelltests oder PCR-Tests möglich ist (nicht älter als 24 Stunden). Der Testnachweis muss Angaben über das Datum und die Uhrzeit des Tests enthalten, sowie den Namen der getesteten Person und der Stelle, die den Test durchgeführt hat. Ausgenommen hiervon sind vollständig gegen COVID-19 geimpfte Personen und Genesene, deren Infektion mindestens 28 Tage zurückliegt, aber nicht länger als sechs Monate. Beides ist durch entsprechende Nachweise zu belegen. 

Bitte berücksichtigen Sie, dass eine Teilnahme an der Veranstaltung nicht möglich ist, wenn Sie in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer an COVID-19 erkrankten Person hatten oder selbst an einem Infekt der oberen Atemwege leiden. 

Vor Veranstaltungen 

Alle Besucher:innen sind dazu angehalten, während Ihres gesamten Aufenthalts im silent green stets eine medizinische Maske ohne Ventil  (FFP2 oder OP) zu tragen. Auf den Sitzplätzen zur gastronomischen Verpflegung sowie auf Sitzplätzen bei Veranstaltungen auf dem Außengelände kann die Maske abgelegt werden. Auf den Gebrauch von Fächern muss im gesamten Gebäude verzichtet werden, da das Zufächern von Luft zu einer Verbreitung von Aerosolen beiträgt. 

Der Publikumsverkehr ist über ein ausgeschildertes Einbahnstraßensystem geregelt, um den reibungslosen Publikumsfluss und die Einhaltung der gebotenen Abstände kümmert sich zusätzlich das Einlasspersonal. 

Zugangskontrolle 

Unser Einlasspersonal kontrolliert die Eintrittskarten sowie die negativen Test-, Impf- oder Genesungsnachweise in der Regel direkt am Zugang zum Gelände der sich in der Betonhalle befindlichen Ausstellung, bzw. bei Zutritt zu Veranstaltungen in der Kuppelhalle.

Alle Karten müssen digital oder ausgedruckt vorgezeigt und kontaktlos gescannt werden. Die Test-, Impf- und Genesungsnachweise müssen in lesbarer Form vorgezeigt werden, reine QR-Codes können nicht anerkannt werden. 

Nach der Einlasskontrolle ist unser Publikum angehalten, sich, bis zum Einlass in den Veranstaltungsraum, auf dem Außengelände des silent green aufzuhalten. Dort gibt es ein gastronomisches Angebot mit Sitzplätzen. 

Einlass zu Veranstaltungen in der Kuppelhalle 

Als Eingang wird der Haupteingang vom Garten verwendet. Zum Verlassen des Raumes werden der Haupteingang sowie die Türen zum MARS geöffnet. An allen Eingängen und sanitären Anlagen steht Desinfektionsmittel bereit. 

Der Veranstaltungsraum wird frühzeitig vor Beginn der Veranstaltung für das Publikum geöffnet. Unser Personal unterstützt den Einlass, so dass ein möglichst kurzer Weg zum Sitzplatz gewährleistet ist. Die Türen zum Veranstaltungsraum sind während der Einlassphase durchgängig geöffnet, so dass ein Anfassen der Türklinken vermieden werden kann. 

Garderobe 

Eine Garderobe kann leider nicht angeboten werden, da die Einhaltung der Mindestabstände für unser Publikum und Personal nicht garantiert werden kann. 

Gastronomie 

Das MARS ist vor und nach Veranstaltungen sowie während Pausen geöffnet und bietet kleine Snacks und Getränke an. Das Publikum ist dazu angehalten, zum Verzehr der Speisen und Getränke, die Sitzplätze im Außenbereich zu nutzen. Am Sitzplatz kann die FFP2-Maske abgenommen werden. 

Sanitäre Anlagen 

Um Mindestabstände beim Zugang zu den sanitären Anlagen zu wahren und Schlangenbildung zu vermeiden, bleiben die Türen zu den Toilettenanlagen geöffnet.

Während der Veranstaltungen 

Am Platz 

Unsere Gäste sind dazu angehalten bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen auch am Platz stets eine FFP2-Maske ohne Ventil zu tragen. Eine Ausnahme stellen Veranstaltungen im Außenbereich dar, bei denen unsere Gäste Ihre Masken am Platz abnehmen können. Auf den Gebrauch von Fächern muss am Platz verzichtet werden, da das Zufächern von Luft zu einer Verbreitung von Aerosolen beiträgt. 

Zusätzliche Maßnahmen 

Während der gesamten Veranstaltung befindet sich eine Person vom Einlasspersonal vor Ort, um behilflich zu sein, wenn Besucher:innen den Raum vorzeitig verlassen möchten. 

Lüften 

Um die Virenlast durch Aerosole zu verringern, wird der gesamte Veranstaltungsraum, entsprechend den Vorgaben des Senats, regelmäßig gelüftet. 

Verlassen des Veranstaltungsraumes 

Nach der Veranstaltung erfolgt der Auslass gleichzeitig über so viele Ausgänge wie möglich. Während der gesamten Auslassphase bleiben die genutzten Türen geöffnet, um auch hier ein Anfassen der Klinken zu vermeiden. 

Sonstiges 

Kontaktnachverfolgung

Wir empfehlen, die Corona-Warn-App der Bundesregierung zu verwenden.

Reinigung 

Während Veranstaltungen werden alle Oberflächen verstärkt und regelmäßig gereinigt. 

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