Events | Dichterabend #06: Freily ausgefranst. Translingual Poetics

Berlin | 17. Juni 2019 | 21:30

EINE VERANSTALTUNG DES POESIEFESTIVAL BERLIN 2019

Performance mit den Autor*innen Don Mee Choi (Südkorea/USA) | LaTasha N. Nevada Diggs (USA) | Johannes Göransson (Schweden/USA) | Sawako Nakayasu (Japan/USA) | Urayoán Noel (Puerto Rico/USA) | Konzept und Moderation: Christian Hawkey (USA), Dichter, und Villa Aurora Fellow Uljana Wolf (Deutschland), Dichterin

Was macht translinguales Schreiben mit unserem Wahrnehmen und Verstehen? Welche Räume des Nicht- und Unverstehens öffnet es und was passiert dort? Ist es überhaupt übersetzbar? Uljana Wolf und Christian Hawkey haben fünf AutorInnen eingeladen, die für die eigene schriftstellerische und übersetzerische Ko-Praxis seit Jahren inspirierend wirken – nun präsentieren sie ihre Texte: als Klanginstallation, Performance, Lesung oder Collage.

Gemeinsamer Bezugspunkt der fünf DichterInnen sind die USA und die englische Sprach-Macht. Alle fünf befragen und perforieren deren Dominanzsysteme mit der Strahlkraft freifransender Vektoren aus der ganzen Welt – bis das Englische seine babylonischen Reservoire öffnet, sich auf das Spanische, Schwedische, Koreanische, Japanische, Maori, Hindi und Swaheli einlässt. Die einzelnen Sprachen stehen so nicht als unkritisches Globabel und in sich gefestigt nebeneinander, sondern durchqueren sich gegenseitig im Spannungsfeld multipler Un(zu)gehörigkeiten. Translingualität wird gedacht als politische Geste des Widerstands, als abgelauschter Sprachmix, als dauernd wiederholter Übersetzungsvorgang, als Spracharchipel, als mediale Öffnung und als Textereignisse, die „unstatements“ produzieren. Was passiert im Raum, wenn alle irgendetwas nicht verstehen? An diesem Abend lässt es sich herausfinden.


Location
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin

Eintritt: 10/7 Euro

Eine Veranstaltung des Haus für Poesie. Mit Unterstützung von Villa Aurora & Thomas Mann House.

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