Thomas Mann Fellows | 2023
Feb, Mär, Apr
Marlene Grunert | Journalistin
Marlene Grunert wurde 1986 geboren. Nach Beginn eines Studiums der Kultur- und Theaterwissenschaften in Leipzig studierte sie Jura in Hamburg, Paris und Berlin, mit einem Schwerpunkt im Europa- und Völkerrecht. Währenddessen arbeitete sie am Lehrstuhl für öffentliches Recht von Prof. Dr. Arndt Schmehl und an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. Das Referendariat absolvierte sie am Kammergericht Berlin, mit Stationen in der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts und beim Schriftstellerverband PEN in New York. Sie arbeitete für die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages und einen Abgeordneten, ehe sie 2016 ein Volontariat bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung begann. Seit 2018 ist sie dort politische Redakteurin und berichtet meistens über Rechtsthemen, oft über das Bundesverfassungsgericht.
Publikationen
Redaktionsseite Marlene Grunert
Projektbeschreibung
Die Frage nach dem „politischen Mandat der Kunst“ ließe sich schlicht beantworten: Kann sie haben, muss sie nicht. Die Kunst ist schließlich frei. So sehr darüber an sich Konsens besteht, so erbittert wird in der Praxis gestritten. Marlene Grunert möchte sich den Folgen widmen, die politische Ansprüche an die Kunst nach sich ziehen. In erster Linie betreffen sie die Kunst selbst – eine Sphäre eigener Art. Außerdem stellen sich Rechtsfragen, wenn eine Hochschule ein Gomringer-Gedicht übermalt oder zur Zerstörung des Bildes „Open Casket“ aufgerufen wird. Ist hier die Kunstfreiheit gefährdet oder soll der Verweis auf das Recht ideologischen Standpunkten vermeintlich objektives Gewicht verleihen? Künstlerische Autonomie und „Identitätspolitik“ scheinen sich unversöhnlich gegenüberzustehen. Bietet das Recht Auswege? Zu klären ist nicht nur der Begriff der Kunstfreiheit, sondern auch das Spannungsverhältnis zwischen Verfassung und gesellschaftlichem Wandel. Diesen Fragen möchte Marlene Grunert aus deutscher und amerikanischer Sicht nachgehen.