Thomas Mann Fellows | 2021
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Prof. Dr. Rainer Forst | Professor für Politische Theorie und Philosophie
Prof. Dr. Rainer Forst (geb. 1964) ist seit 2004 Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2007 ist er Mitbegründer und Sprecher des Forschungsverbunds (Exzellenzcluster) „Normative Ordnungen“ und seit 2009 der DFG-Kollegforschergruppe „Justitia Amplificata“. Darüber hinaus ist er seit 2012 Direktor der DFG-Forschungsgruppe „Transnationale Gerechtigkeit“, seit 2017 Forschungsprofessor am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und seit 2020 stellvertretender Sprecher des Teilinstituts Frankfurt im „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Seine Forschung befasst sich mit Fragen der Gerechtigkeit, Demokratie und Toleranz sowie der Kritischen Theorie und der praktischen Vernunft in der Tradition Immanuel Kants. 1985-1990 studierte er Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt, New York und an der Harvard University, 1993 wurde er mit einer Dissertation über Theorien politischer und sozialer Gerechtigkeit bei Jürgen Habermas promoviert. 2003 habilitierte sich Rainer Forst mit einer Monografie zur Geschichte und dem Gehalt des Toleranzbegriffs und erhielt im Anschluss ein Heisenbergstipendium der DFG. Er hatte Gastprofessuren und Fellowships an der New School for Social Research (New York), dem Dartmouth College (New Hampshire), der University of Washington (Seattle), der Rice University (Houston), der New York University und der University of Michigan inne. Im Jahr 2012 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG. Er ist ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Corresponding Fellow der British Academy. Von 2010 bis 2018 war er Mitherausgeber von "Ethics" (jetzt dort im Board), er ist Mitglied des Executive Editorial Committee von "Political Theory" und in unterschiedlichen Funktionen an zahlreichen weiteren internationalen Zeitschriften beteiligt. Er ist Mitherausgeber der Reihen "Theorie und Gesellschaft" sowie "Normative Ordnungen" beim Campus Verlag.
Veröffentlichungen (Auswahl)
2015 | Normativität und Macht. Zur Analyse sozialer Rechtfertigungsordnungen, Berlin: Suhrkamp.
2014 | Justice, Democracy and the Right to Justification, London: Bloomsbury.
2014 | The Power of Tolerance, zusammen mit Wendy Brown, New York: Columbia University Press.
2011 | Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse. Perspektiven einer kritischen Theorie der Politik, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
2007 | Das Recht auf Rechtfertigung. Elemente einer konstruktivistischen Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
2003 | Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
1994 | Kontexte der Gerechtigkeit. Politische Philosophie jenseits von Liberalismus und Kommunitarismus, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Preise/Auszeichnungen (Auswahl)
2012 | Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft
2003 | Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Projektbeschreibung
Die Legitimität öffentlicher Gewalten: Zum Zusammenhang von Moral, Recht und Politik
Zusammen mit Christoph Möllers und Michael Zürn möchte Rainer Forst im Thomas Mann House die tiefgreifenden Konflikte, die derzeitige Gesellschaften sowie internationale Institutionen kennzeichnen - Stichworte sind Populismus, Nationalismus, Autoritarismus - zum Anlass nehmen, grundsätzlich über die Legitimität normativer Ordnungen im staatlichen bzw. überstaatlichen Raum nachzudenken. Mit dem Projekt “Die Legitimität öffentlicher Gewalten: Zum Zusammenhang von Moral, Recht und Politik” wollen die drei Wissenschaftler interdisziplinär erforschen, welche Rechtfertigungsstandards für welche Art von Institutionenordnung normativ angemessen und empirisch praktikabel sind - und wonach sich dies bemisst.