Mert Moralı, geboren in Izmir, Türkei, lebt als Komponist in Berlin. Seine aktuelle Kunst- und Forschungspraxis beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Beziehung zwischen Prothese und Körperlichkeit und damit, wie diese Beziehung durch den Raum und insbesondere seine soziopolitischen Konnotationen bedingt ist. Er studierte Theorie und Komposition an der Bilkent-Universität und Komposition und elektroakustische Musik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.

Mert Moralı will im Zuge seines Aufenthaltes eine kompositorische Plattform schaffen, um herauszufinden, inwieweit sich der darstellende Körper der Archivierung, Katalogisierung und dem Tod widersetzen kann. Im Zuge dessen soll die Frage behandelt werden, wie die tote Arbeit von Künstler:innen in Form von Aufnahmen durch die Zusammenarbeit mit den Lebenden zum Zweck der Kapitalakkumulation recycelt wird. In seiner Arbeit möchte er dieses Recycling und diese Akkumulation mit den zeitlich-räumlichen Bedingungen der Orte in Südkalifornien verbinden.

Werkverzeichnis (Auswahl)
2023 | Phantoms of -topias für sechs Spieler, uraufgeführt beim impuls Festival, Graz, vom Kollektiv Unruhe
2022 | On disembodiment and resistance für fünf verstärkte Stimmen mit Raumprojektion, Live-Elektronik und vierkanaligem Tonband, uraufgeführt bei MEHRLICHT!MUSIK, Berlin, von The Present und Mert Moralı
2022 | Ballad for the Risk Class II für Flöte, Bassklarinette, Violine, Klavier und Tonband, uraufgeführt bei den Izmir New Music Days vom Ensemble hand werk

Preise/Auszeichnungen
2023 | Künstlerhof Schreyahn
2022 | Künstlerdorf Schöppingen
2021 | J. J. Strossmayer-Preis beim NOVALIS music+art festival für die Duokomposition divided together
2018 | 1. Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb „Wilde Lieder – Marx.Musik“ für die Duokomposition Die Produktion des Bewusstseins