Villa Aurora Stipendiaten | 2016
Jul, Aug, Sep
Jan Jelinek | Komponist
Jan Jelinek studierte Soziologie und Philosophie in Berlin und begann zeitgleich sich mit digitaler Klangbearbeitung zu beschäftigen. 1998 wurden die ersten Produktionen unter den Pseudonymen Farben und Gramm veröffentlicht. 2000 beschallten seine Collagen den Young Media Pavillon auf der EXPO2000 in Hannover.
In den folgenden Jahren arbeitete Jelinek mit Künstlern wie Sarah Morris, Christopher Bauder, Dennis Busch und dem Autor Thomas Meinecke zusammen, kollaborierte mit dem japanischen Improvisationsensemble Computer Soup, dem australischen Jazztrio Triosk, dem Vibraphonisten Masayoshi Fujita sowie dem Choreographen Sylvain Émard. Seine audiovisuellen Performances mit dem Videokünstler Karl Kliem waren unter anderem im Centre Pompidou Paris zu sehen.
Jelinek schrieb und produzierte diverse Radiostücke für den SWR2 Ars Acustica 2007 gründete er mit Hanno Leichtmann und Andrew Pekler das freie Improvisationstrio Groupshow. 2008 etablierte Jelinek das Autorenlabel faitiche als Plattform für eigene Experimente und Kollaborationen. Bislang wurden zwölf Tonträger veröffentlicht, darunter auch das Werk der fiktiven Komponistin und Künstlerin Ursula Bogner, deren Partituren, Zeichnungen und Texte auf diversen internationalen Ausstellungen präsentiert wurden. Jelinek wurde mit dem Karl-Sczuka-Förderpreis und einem Aufenthaltsstipendium der Villa Kamogawa, Kyoto ausgezeichnet.
L.A SCREEN MEMORIES, sein Projekt für die Villa Aurora, will reale Schauplätze klanglich festhalten und mit ihrer filmischen Geschichte konfrontieren: Soundanalyse-Programme wandeln Filmszenen zu Noten, Field Recordings vom Originaldrehort werden die Noten spielen. Somit wird die Originaltonspur des Films ersetzt. Die filmische Fiktion schreibt die Partitur, interpretiert von Klängen aus der Wirklichkeit.