Villa Aurora Stipendiaten | 2013

Okt, Nov, Dez

Nairy Baghramian | Bildende Künstlerin

Nairy Baghramian
Nairy Baghramian
1971
Geboren in Isfahan, Iran
Seit 1984:
lebt und arbeitet in Berlin

Die Arbeiten von Nairy Baghramian sind komplexe mise-en-scènes, die sich aus neu bearbeiteten Elementen aus Bereichen wie Möbel-Design, Bühnenbild und Mode zusammensetzen. Ihre Stillleben im Raum beziehen Referenzen zur Material-Geschichte mit ein, die re-kontextualisiert und so zu politischen Aussagen werden. Klassische modernistische Objekte des Begehrens, altmodische Kleidung und Fotografien sind in eine Ordnung gebracht und in scharf-kantige Rahmen fixiert. Diese hybriden Konstruktionen können als Stellvertreter für imaginäre Machtspiele gelesen werden, aber auch als Kommunikatoren, die sich auf Themen aus Literatur und Theater beziehen.

Die spröde, grafische und geometrische Form von Baghramians seltsam körperlichen Skulpturen generiert fesselnde visuelle Szenarien – ein mechanisches und optisches Ballettstück, in dem der Blick einer Szene nach der anderen begegnet, dirigiert von der vorgeschriebenen Bewegung der BetrachterInnen im Raum.

Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem in Schottland, England, Deutschland, Kanada, Australien, der Schweiz und Italien.

Während ihres Aufenthaltes in der Villa Aurora möchte die Künstlerin untersuchen, welche Inhalte des frühen Modernismus nicht in die neue Heimat der aus Europa emigrierten Architekten eingeflossen sind. Sie untersucht die Entwicklung des Konstrukts „Heimat“, zum einen bei den kreativen Persönlichkeiten, die Anfang des 20. Jahrhunderts freiwillig nach Amerika gekommen sind (wie Richard Neutra und Rudolph Schindler) und jenen, die während der Zeit des Nationalsozialismus gezwungen waren, ein neues Leben im Ausland zu beginnen.

Zurück