Villa Aurora Stipendiaten | 1997
Apr, Mai, Jun
Gisela Weimann | Bildende Künstlerin
- 1943
- Geboren in Bad Blankenburg/Thüringen
- 1965 – 1971
- Studium der Malerei an der Universität der Künste Berlin (Meisterschülerin)
- 1971 – 1972
- DAAD-Stipendium für das Royal College of Art, London (Freie Grafik und Fotografie)
- 1978 – 1979
- Luftbrücken- und Fulbright-Stipendien für ein Filmstudium am San Francisco Art Institute, San Francisco/USA (BA)
- 1979 – 1980
- Atelier in Tepoztlán, Morelos/Mexiko
- 1982 – 1987
- Leitung des Fachbereichs Kunst und Kreativität an der VHS Berlin-Wedding
- 1989
- Katalogpreis der GEDOK
- 1991
- Residenzstipendium des Berliner Kultursenats für Istanbul/Türkei
- 1992
- Arbeitsstipendium des Berliner Künstlerinnenprogramms
- 1994
- Veröffentlichungsstipendium der Käthe-Dorsch-Stiftung, Berlin
- 1996 – 2004
- DAAD-Gastdozenturen an den Kunstfakultäten der Universitäten in Salamanca und Madrid/ Spanien, in Klausenburg/Rumänien und an der Universidad Autónoma Metropolitana in Mexiko-Stadt
- 1997
- Villa Aurora Stipendium, Los Angeles/USA
- 2000
- Förderung der „Oper für 4 Busse“ durch Stiftung Kulturfonds und Hauptstadtkulturfonds Berlin
- 2002
- Kritikerpreis für bildende Kunst
- 2009
- Residenzstipendien der Emily Harvey Foundation in Venedig/Italien und des Kunstvereins Frankfurt-Oder
- 2011
- Arbeitsstipendium des Centre d’Art Essaouira, Ifitry/Marokko
- Heute
- Lebt und arbeitet in Berlin
VERBAND DER DEUTSCHEN KRITIKER E. V.
Gisela Weimann, Kritikerpreis 2002 für bildende Kunst
Text der Laudatio von Professor Dr. Stefanie Endlich
Seit Jahrzehnten hat die Künstlerin mit großer Konsequenz grenzübergreifend gearbeitet. Das zeigte im Sommer 2001 ihre retrospektive Ausstellung „Leben im Spiegel“, die den Anstoß für diese Ehrung gab. Räumliche Grenzen überschreitet Gisela Weimann mit kosmopolitisch orientierten Projekten und Kooperationen, europäisch und außereuropäisch. Breite und Vielfalt ihrer künstlerischen Ausdrucksform und Arbeitsweise reichen von Malerei und Grafik, Fotografie und Film, Mail Art, Installationen und Environments bis zu multimedialen Projekten, Aktionen, Performances und Kunst im öffentlichen Raum. Und spartenspezifische Grenzen überwindet sie durch interkulturelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem Theater-, Musik- und Film-Bereich sowie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen.
Gisela Weimanns besondere Arbeitsweise ist charakterisiert von einem Spannungsfeld zwischen ihrer individuellen künstlerischen Handschrift auf der einen Seite und einem durch ihre Initiativen entstandenen umfassenden Netzwerk mit weitreichenden Wechselwirkungen auf der anderen. Manche ihrer Kooperationsprojekte entwickeln sich zu existentiellen Vorhaben unter Einsatz aller persönlichen Kräfte.
In Gisela Weimanns Lebenswerk gibt es einen doppelten roten Faden: ihre Tagebücher, sowohl bildnerisch als auch erzählerisch angelegt, und ihre kontinuierlichen Reflexionen über das Verhältnis von Politik, Gesellschaft und persönlichen Erfahrungen. Beides prägt ihre spezifische Form der künstlerischen Erinnerungsarbeit. Beides beinhaltet aber auch immer wieder die Auseinandersetzung mit der Ohnmacht der Kunst gegenüber Krieg und Gewalt.
Dass eine solche Auseinandersetzung nicht überholt, sondern unverändert zeitgemäß ist, will die Jury mit ihrer Preisverleihung unterstreichen.
(Professor Dr. Stefanie Endlich / Sigrid Nebelung / Dr. Lucie Schauer)
Website:
www.giselaweimann.de