Villa Aurora Stipendiaten | 2006

Jan, Feb, Mär

Hannes Stöhr | Filmemacher

Hannes Stöhr
Hannes Stöhr

 

Biografie

Studium Drehbuch & Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB), 1995-2000. In dieser Zeit entstehen einige Kurzfilme. 1998 dreht Hannes Stöhr einen Dokumentarfilm über den Deutsch-Französischen Rockzirkus „Gosh“ in Paris und den Docfiction Film „Lieber Cuba libre“ auf Kuba.

„Berlin is in Germany“ drehte er 1999 während seines Studiums an der Filmschule Berlin (DFFB) zunächst als Kurzfilm und erhielt beim Filmfest Potsdam 1999 den Hauptpreis. Danach setzte er die Geschichte des Haftentlassen Martin Schulz (Jörg Schüttauf) als abendfüllenden Kinofilm um. Die lange Version von Berlin is in Germany war gleichzeitig sein Abschlussfilm an der Berliner Filmhochschule (DFFB) und hatte am 8. Februar 2001 im Kino International bei der Berlinale Premiere. Der Film mit Jörg Schüttauf, Julia Jäger, Edita Malovcic, Tom Jahn, Oscar Martinez, Robert Lohr, Udo Kroschwald und Carmen Maja Antoni in den Hauptrollen wurde mit dem Panorama Publikumspreis der Berlinale ausgezeichnet. Jörg Schüttauf, der Hauptdarsteller, wurde außerdem mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2001 prämiert. Florian Appl erhielt für die beste Filmmusik den Rolf Hans Müller Preis 2002 und Hannes Stöhr neben dem New Faces Award 2002 auch den Studio Hamburg Nachwuchspreis 2001. Der Film bekam dazuhin den Publikumspreis beim Filmfestival Schwerin 2001, den Prix Special de Jury bei den französischen Nachwuchsfestivals in Poitiers (2002) und Annonay (2002), den Deutschen Kritikerpreis (2002), eine Nominierung für den First Steps Award 2002 und lief auch auf zahlreichen internationalen Filmfestivals wie Moskau (2001), New York - Museum of Modern Art (2001), Los Angeles- AFi (2001) und Istanbul (2002). Der Film startete mit 35 Kopien im Oktober 2001 in den deutschen Kinos und, erreichte ca. 160 000 Zuschauer. „Berlin is in Germany“ lief auch in Frankreich, der Türkei und anderen europäischen Ländern an. In Spanien kam Berlin is in Germany am 19 April 2002 in die Kinos und hatte im August 2002 mehr als 25 000 Zuschauer.

2003 drehte Stöhr den Kölner WDR Tatort Odins Rache mit Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär in den Hauptrollen. Sandra Borgmann wurde für Odins Rache beim deutschen Fernsehpreis 2004, als beste Darstellerin in einer Nebenrolle nominiert. Odins Rache wurde auch für den ARD Civis Fernsehpreis nominiert. Stöhr hatte auch das Drehbuch für diesen Tatort geschrieben.

Seinen zweiten Kinofilm One Day in Europe drehte Stöhr in Berlin, Moskau, Istanbul und Santiago de Compostela mit Florian Lukas, Miguel de Lira, Rachida Brakni, Megan Gay, Erdal Yildiz, Luidmila Svetkova und Boris Arquier in den Hauptrollen. „One Day in Europe“ wurde im Wettbewerb der Berlinale 2005 gezeigt und lief auf zahlreichen internationalen Filmfestivals wie Valencia, Brüssel, Haifa, Warschau, Sao Paolo und Hamptons. Er startete mit 50 Kopien im April 2005 in den deutschen Kinos, später auch in Spanien, Polen, Großbritannien, Türkei, Russland und Japan.

Sein dritter Kinofilm „Berlin Calling“ hatte auf der Piazza Grande beim Filmfestival in Locarno 2008 Weltpremiere, lief unter anderem beim Filmfestival in Hamburg 2008, beim internationalen Filmfestival in Warschau 2008 und beim Filmfestival in Miami 2009. Berlin Calling startete im Oktober 2008 mit 35 Kopien in den deutschen Kinos. Später folgten Kinostarts in Polen, Italien, Ungarn, Spanien und anderen europäischen Ländern. Der Film mit Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel, Corinna Harfouch und Araba Walton in den Hauptrollen läuft seit 115 Wochen (Stand 30. November 2010) ununterbrochen in Berlin und anderen Städten in den Programmkinos. Im Frühjahr 2010 hatte Berlin Calling schon 120 000 Besucher gehabt. Der Soundtrack von Paul Kalkbrenner, der als Hauptdarsteller auch die Filmmusik komponierte, verkaufte weltweit über 140 000 Exemplare, die Doppeldvd des Film Berlin Calling erschien im September 2009 und wurde von der Filmbewertungsstelle als DVD des Monats ausgezeichnet und bekam das Prädikat „Besonders wertvoll“. Paul Kalkbrenner erhielt für den Titelsong des Films „Sky and Sand“ auch eine goldene Schallplatte in Belgien. Berlin Calling war in 4 Kategorien in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis 2009: Bester Film, Bestes Drehbuch, Beste Musik (Paul Kalkbrenner) und bester Schnitt (Anne Fabini). Anne Fabini erhielt auch später die offizielle Nominierung für den besten Schnitt. Im Dezember 2010 gewann Berlin Calling den Arte Publikumspreis, der durch die Zuschauer per Internet ermittelt wird.

Hannes Stöhr ist Mitglied der Deutschen und Europäischen Filmakademie, des Verbandes der Deutschen Drehbuchautoren und weilte ab 2006 in der Künstlerresidenz Villa Aurora in Los Angeles, wo er an seinem deutschen Western-Epos Forty-Eighters arbeitete. Der Film soll von den deutschen Einwanderern nach Amerika im 19 Jahrhundert handeln. Stöhr lehrt auch als Gastdozent an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg und der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin (Dffb). 2008 war Hannes Stöhr Jury Mitglied beim Internationalen Filmfest in Gijon, 2009 Jury Präsident des europäischen Filmfestivals in Brüssel, 2010 Mitglied der Jury beim Miami International Filmfestival (World competition). 2010 produzierte er den Dokumentarfilm „Mein Ungarn in Berlin“ von Rita Lengyel und wirkte bei der Doppel DVD über Paul Kalkbrenners 2010er Europa Tournee als Dramaturg mit.

Über seine drei Kinofilme „Berlin is in Germany“ (2001), „One Day in Europe“ (2005) und „Berlin Calling“ (2008), sagt Hannes Stöhr, der neben der Regie auch immer das Drehbuch schrieb: „Im Nachhinein gesehen ergeben die drei Filme eine Berlin-Trilogie: Berlin is in Germany beschreibt Berlin aus der Alien-Perspektive, One Day in Europe zeichnet Berlin im europäischen Kontext und Berlin Calling ist der Blick auf Berlin von Innen …“

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