News |Das war die VATMH-Nacht 2023

VATMH-Nacht 2023 | Foto: Phil Dera

Das war die VATMH-Nacht 2023.

Berlin am 12.10.2023 – Die VATMH-Nacht 2023 stand ganz im Zeichen der Musik. An verschiedenen Orten der Betonhalle im silent green konnten unsere Gäste eindrückliche Konzerte und Performances sehen: Philipp Krebs zeigte eine eigens für die VATMH-Nacht entwickelte Soundinstallation, das Duo wassermannvogel (Ute Wassermann und Sabine Vogel) nahm das Publikum auf eine Klangreise mit Stimmen, Flöten und Objekten, während Alex Nowitz seine Komposition für Stimme und Strophonion präsentierte.

Der den Wandelperformances folgende Festakt startete nachdenklich. Markus Klimmer, Vorstandsvorsitzender des VATMH, verwies bei seiner Eröffnung des Abends darauf, dass wir uns als Häuser des insbesondere jüdischen Exils klar positionieren: „Der Überfall der Hamas ist keiner, den man »von beiden Seiten« betrachten muss. Wir stehen mit unserer Solidarität bei Israel und bei den israelischen Künstlerinnen und Künstlern.“ Als Institution, deren Geschichte untrennbar mit Krieg und Flucht verbunden ist, gelten unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl dabei allen Zivilisten und Zivilistinnen, die von den laufenden Ereignissen und Entwicklungen betroffen sind.

Anna Bartels, Beauftragte für Auswärtige Kulturpolitik des Auswärtigen Amtes, ging in ihrem Grußwort auf die Schwierigkeit ein, angesichts der grauenhaften Terroranschläge auf Menschen in Israel überhaupt über Kunst und Kultur als Brücke zwischen Nationen zu sprechen. Sie stellte auswärtige Kulturpolitik dabei in den Kontext geopolitischer Auseinandersetzungen und schloss ihre Rede mit dem festen Glauben daran, dass Residenzprogramme wie VATMH Sprachbarrieren und Grenzen überwinden und uns daran erinnern, dass wir alle eine Gemeinschaft von Menschen sind.

Im Anschluss stellte Felix Kubin eindrücklich unter Beweis, warum es einen Dokumentarfilm über ihn gibt, der den Titel Felix in Wonderland trägt. Sein Konzert bestand u. a. aus ungarischem Post-Punk, mit seiner Mutter komponiertem Gabber-Techno sowie einem virtuosen Air-Piano-Stück.

Der zweite Redeteil des Abends umfasste einen Ausblick von VATMH-Geschäftsführer Jakob Scherer auf die weiteren Schwerpunkte in der Arbeit von VATMH; dazu gehört insbesondere die Ansprache weiterer Zielgruppen als zukünftige Stipendiat:innen und institutionelle Partner.

Im Anschluss daran hob Alice Hasters in ihrer Festrede verschiedene Aspekte ihres Fellowships in Los Angeles hervor: von den alltäglichen Erfahrungen im Thomas Mann House über ihre inneren Zwiegespräche mit „Thomas“, während sie als erste Junior Fellow und Schwarze Frau in seinem Zimmer schlief und arbeitete, bis hin zur Mission des Hauses, der sie sich voll und ganz verschreiben kann: dem Kampf gegen Faschismus und für Demokratie. Dabei sieht sie public intellectuals als Menschen, die eine Sprache finden für den konstruktiven Umgang mit Phänomenen und Ungerechtigkeiten der Gegenwart: „Wir wollen die Welt verstehen. Wir wollen im Austausch miteinander bleiben, Kompasse aus Worten bauen, Kopfproviant für die Reise in eine ungewisse Zukunft geben.“

Die Festgäste erfuhren außerdem, wer im kommenden Jahr für Stipendien in der Villa Aurora und dem Thomas Mann House ausgewählt wurde.

→ Zu den Villa Aurora Stipendiat:innen 2024
→ Zu den Thomas Mann Fellows 2024

 

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