News |Thomas Mann Fellows für das Jahr 2019 ausgewählt

Foto: Mike Kelley

Der Beirat des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V., dem Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft angehören, hat die Fellows des Jahres 2019 für das Thomas Mann House in Los Angeles ausgewählt.

Der Philosoph Dr. Armen Avanessian, der KI-Forscher Dr. Damian Borth, die Geographin Prof. Dr. Ilse Helbrecht, der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Stefan Keppler-Tasaki, der Journalist Andreas Platthaus, der Soziologe Prof. Dr. Andreas Reckwitz sowie die Sozialwissenschaftlerin Lisa Riedner werden im kommenden Jahr in Los Angeles leben und arbeiten. Prof. Dr. Frido Mann, Enkel Thomas Manns, wird als Honorary Fellow ins Thomas Mann House reisen und Burghart Klaußner, Schauspieler und Autor, wird sein Fellowship aus dem Jahr 2018 nachholen.

Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik Michelle Müntefering sagte dazu in Berlin: „In Kalifornien fand Thomas Mann den Freiraum für sein großartiges literarisches Schaffen, den ihm seine Heimat verwehrte. Heute ist das Haus wieder ein Ort des offenen Dialogs geworden. Ich freue mich deshalb, dass im kommenden Jahr herausragende Intellektuelle und Denker verschiedener Disziplinen in das Thomas Mann House einziehen, um dort fachübergreifend aktuelle Themen und gesellschaftliche Fragen auch mit ihren amerikanischen Partnern zu diskutieren. Auf beiden Seiten des Atlantiks stehen wir schließlich vor großen Herausforderungen. Um sie gemeinsam zu meistern, sind kulturelle Knotenpunkte, wie das Thomas Mann House einer ist, von enorm großer Bedeutung.“

Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte: „Thomas Mann wäre sicher hocherfreut, sein kalifornisches Domizil durch renommierte Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Intellektuelle belebt zu sehen, die für ein demokratisches, modernes, weltoffenes Deutschland stehen, das er selbst in den Jahren des Exils wie kein zweiter verkörpert hat. In Zeiten europäisch-amerikanischer Irritationen kommt dem Wirken der Fellows vor Ort besondere Bedeutung zu. Mir ist es wichtig, dass das Thomas Mann House ein Ort der Verständigung über gemeinsame Werte und Ziele der USA und Deutschlands wird und ein Ort der Diskussionen, die wir im Hinblick auf die veränderten Bedingungen einer bedrohten Weltordnung führen müssen und führen wollen.“

Dem Beirat gehörten in diesem Jahr Obi Felten (X, Alphabet Inc.), Christian Hänel (Robert Bosch Stiftung), Dr. Thomas Kempf (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung), Prof. Dr. Miriam Meckel (Wirtschaftswoche und Universität St. Gallen), Prof. Dr. Ulrich Raulff (Literaturarchiv Marbach), Dr. Steven Sokol (American Council on Germany) sowie Dr. Heinrich Wefing (Die Zeit) an.

Die Fellowships am Thomas Mann House sollen den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den USA stärken. Sie ermöglichen Intellektuellen und Personen, die sich mit Fragen unserer Zeit beschäftigen, die auf beiden Seiten des Atlantiks von Relevanz sind, Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Das interdisziplinäre Programm ist dem Geist Thomas Manns verpflichtet, der sich während seines Exils in den Vereinigten Staaten in seinem literarischen Werk, in Vorträgen und Essays mit grundlegenden kulturellen und politischen Fragen seiner Zeit befasst hat. Vielfältige Formate und kontroverse Debatten sollen den Dialog mit weiten Kreisen der US-amerikanischen Gesellschaft fördern. Sie werden anschließend in Veranstaltungen mit amerikanischen Partnern in Deutschland fortgeführt.

Im November 2016 wurde das Haus mit Mitteln des Bundes erworben, zunächst saniert und mit Unterstützung der Berthold Leibinger Stiftung ausgestattet. Bundespräsident Steinmeier weihte das Thomas Mann House, das vom Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. getragen wird, im Juni 2018 ein.

Die Bewerbungsfrist für ein Fellowship im Jahr 2020 endet am 31. Januar 2019. Die Bewerbungsunterlagen sind ab August dieses Jahres hier abrufbar.

Das Residenzprogramm wird vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Berthold Leibinger Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und dem Goethe-Institut gefördert.

Zurück