News |Steinmeier eröffnet Thomas Mann House
Am Montagabend weihte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Thomas Mann House in Los Angeles ein. Über 250 Gäste aus Kultur, Wissenschaft, Politik und Medien fanden sich aus diesem Anlass in dem Haus am San Remo Drive im Stadtteil Pacific Palisades ein. Die Manns lebten dort während ihres US-Exils in den 1940er Jahren. Mann verfasste dort unter anderem den "Doktor Faustus", den dritten Teil der Joseph-Trilogie sowie seine einflussreichen Reden an die “Deutschen Hörer”, die im Zweiten Weltkrieg über die BBC nach Deutschland ausgestrahlt wurden und eine bedeutungsvolle Gegenöffentlichkeit zur Nazipropaganda bildeten.
2016 kaufte die Bundesregierung die Immobilie, um sie vor dem Abriss zu bewahren. Das Haus wird künftig als Residenz- und Debattenort für deutsche Intellektuelle dienen, die dort an Themen arbeiten, die beide Seiten des Atlantiks von große Herausforderung stellen.
In seiner Ansprache drückte der Bundespräsident den Wunsch aus, die Fellows mögen “dieses Haus mit demokratischem Geist erfüllen - und mit Debatten, die Kontinente überbrücken.” Dies sei, sagte Steinmeier weiter, “der Kern, dem dieser historische Ort und diese neuen Fellowships verschrieben sein sollen: eine Wandlung des geistigen Klimas; ein neuer Geist, in dem die Demokratie gedeihen wird." (Hier können Sie die gesamte Rede lesen.)
Zuvor fand sich die Delegation in der nur wenige Kilometer entfernten Villa Aurora ein, in der bereits seit 1995 ein Residenzprogramm für deutsche Künstler betrieben wird. Auch aufgrund dieser langjährigen Erfahrung wird das Thomas Mann House vom selben Träger, dem Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. geführt.
Am Dienstag eröffnete Steinmeier die Konferenz “The Struggle for Democracy” im Getty-Center in Los Angeles mit einer ergreifenden Rede, in der er zu Engagement und Ideenreichtum für die Verteidigung der Demokratie aufrief: Die Demokratie, sagte er, “ist nicht zu gewinnen ohne eine Idee der Demokratie der Zukunft.“ (Hier können Sie die gesamte Rede lesen)
Die Gefährdungen und die Zukunft der Demokratie diskutierten anschließend zukünftige Stipendiaten des Thomas Mann House mit US-Intellektuellen. Die Delegation von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiste im Anschluss weiter ins Silicon Valley in Nordkalifornien. Dort wird der Bundespräsident Expertengespräche zu Herausforderungen der Digitalisierung führen. Im Mittelpunkt stehen die gesellschaftsumwälzenden Entwicklungen durch den digitalen Wandel im Bereich der künstlichen Intelligenz, in der Arbeitswelt der Zukunft und deren Folgen für die Demokratie.
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