News |A Thought of Ecstasy | Interview mit RP Kahl

Foto: Drop-Out Cinema

Der Regisseur RP Kahl war im Jahr 2013 Fellow der Villa Aurora. Während dieser Zeit begann er seine Arbeit an dem Spielfilm A THOUGHT OF ECSTACY, der dieser Tage in die deutschen Kinos kommt. Wir haben ihn in Berlin zum Gespräch getroffen. Darin berichtet er von der Entstehung des Films, seiner Zeit in der Villa Aurora Los Angeles und der Zusammenarbeit mit Monkeytown Records und dem Fotografen Markus Hirner.

Synopsis von A THOUGHT OF ECSTASY

August 2019. Frank erkennt in einem neu erschienenen Buch seine eigene zwanzig Jahre zurückliegende Geschichte wieder. Es sind die Erinnerungen von Marie, mit der er in Deutschland eine Beziehung hatte, bevor sie aus seinem Leben nach Amerika verschwand. Als ein Job ihn nach Los Angeles bringt, gerät er in den Sog dieser Erinnerungen und kappt alle Verbindungen zu seinem bürgerlichen Leben. Die Suche nach seiner verlorenen Liebe bringt ihn in ein Land, das unter einer erdrückenden Hitzewelle erstarrt und sich im Misstrauen und politischer Paranoia verliert.

Der Versuch, mit Marie in Kontakt zu treten, scheitert an der geheimnisvollen Literaturagentin Liz Archer, die Maries Existenz ebenso wie Franks Behauptung, selbst eine Figur in diesem Roman zu sein, verleugnet. Dennoch begibt sich Frank auf eine Reise in die Wüste, um Maries Leben auf der Landkarte ihres Tagebuchs zu verfolgen. Seine Begegnung mit Nina, die ihn auf seltsame Weise in den Bann zieht, scheint die Worte des Buches vor seinen Augen zu materialisieren. Oder wird Frank zu einer Figur in einer anderen, neuen Geschichte, die er längst nicht mehr selbst steuert? Als Marie wie ein Trugbild aus seiner Erinnerung in diese neue Geschichte tritt, verliert er vollends den Boden unter den Füßen.

»I strolled through the graves, touched by the variety of memories. One was dark bleck marble, the other one nothing but a small metal plate on a post. And one was the memory of a Frank. I imagined it was him.«

Nur Liz Archer wird ihm die Antworten auf seine Fragen geben können. W ie aus einem Film Noir entsprungen begegnet sie ihm und wie die starken Frauen im Film Noir hält sie die Fäden in der Hand. Ein Racheengel, die genau wie Frank den Weg mit mehr Leidenschaft verfolgt als das Ziel. Frank weiß nun, wohin ihn seine Reise führen wird. Nichts als der eigene Wunsch am Verschwinden treibt ihn. So wie Sehnsucht eine neue Realität schafft, kann Wahn die Wirklichkeit verändern. Und ein Kuss ist der Anfang von Kannibalismus an diesem heißesten Tag aller Zeiten, dem 13. August 2019.

RP Kahl | Foto: Markus Hirner

RP Kahl wurde 1970 in Cottbus geboren. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin, Außenstelle Rostock, und arbeitet seit 1990 als Schauspieler. Im Jahr 1995 wechselt er auch hinter die Kamera. Er produzierte den Spielfilm »Silvester Countdown« von Oskar Roehler (Hypoförderpreis Filmfest München 1997). Gemeinsam mit Luggi Waldleitners Roxy-Film produzierte Kahl sein Spielfilm-Regiedebüt »Angel Express«. Mit Torsten Neumann entwickelte er das Projekt »99euro-films«. 2005 erhält er für seinen Dokumentarfilm »Mädchen am Sonntag« den Hessischen Filmpreis. Auf der Berlinale 2010 feiert sein Spielfilm »Bedways« Premiere. Daneben entstehen Musikvideos, Theaterproduktionen, Performances und Videokunstarbeiten. Kahl unterrichtet an diversen Hochschulen und Universitäten.


A THOUGHT OF ECSTASY läuft seit zwei Wochen in deutschen Kinos. In Berlin ist der Film im Moviemento-Kino (FSK18) und im Kino Central am Hackeschen Markt (FSK16) zu sehen. Am kommenden Wochenende gibt es noch einmal eine spezielle Veranstaltung: Die BALLHAUS OST NACHT ZUM FILM.

Ballhaus Ost #215: A THOUGHT OF ECSTASY

Samstag, 10. Februar 2018, 20 Uhr
Ballhaus Ost, Pappelallee 15, 10437 Berlin

LIVE: Gajek (Monkeytown Records) + Francois Pavan (MyPark, Paris)
PERFORMANCE: Anne Retzlaff (Tanz) + RP Kahl (Wort)
FILM: 87 Min, FSK16

Infos und Karten: www.ballhausost.de


Weitere Informationen auf www.a-thought-of.com


Die Räume für das Interview wurden uns freundlicherweise von der Studienstiftung des deutschen Volkes zur Verfügung gestellt.

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