News |Staahaadler Aff – Komposition für Schlagzeug und Samplepad von Oxana Omelchuk

„Staahaadler Aff“ ist die Bezeichnung des Gasthofs Steinheidel in erzgebirgischer Mundart. Der Name geht zurück auf das im Speisesaal stehende Mandolinen-Orchestrion aus dem 19. Jahrhundert, dessen zentrale Figur ein Äffchen mit Mandoline ist. Nach diesem Modell bedient der Perkussionist Dirk Rothbrust sein „Orchestrion“ in der Komposition von Villa Fellow Oxana Omelchuk, deren Register nicht nur Klangfarben, sondern Stile, Genres, semantische Klang-Systeme sind.

Musik erscheine oft nicht mehr neu, sagt Oxana Omelchuk. Vor allem wirke sie wie eine Transformation älterer, wiederentdeckter Musik und sei nicht mehr Medium individueller Artikulation. Mit ihrer Komposition „Staahaadler Aff“ zieht Omelchuk die Konsequenz: „Es geht nicht mehr um die Erfindung, sondern um das Spiel mit dem Wiederentdeckten, um das Erzählen mit dem Wiederentdeckten in anderen als den bekannten Kontexten. Die echten und simulierten Geräusche eines Musikautomaten, die Stimme einer Romanze-Sängerin, die Ausschnitte aus einem bekannten Salonmusik-Stück, das Ticken einer alten Uhr, die Stimme von Harry Partch bilden das Vokabular meines Stückes. Solche Antiquitäten, solche „verbrauchten“ Materialien, dank Sampling-Technologie gefroren, werden zum Gegenstand einer Serie von Variationen, in deren das fixierte Material (Samples) durch die Kombination mit dem livegespielten zu neuen Gestalten montiert wird.“

Wir finden, dass das Ergebnis dann doch ziemlich neu klingt. Die Aufnahme fand Mitte November bei einem Get-Together der Villa Fellows dieses und des kommenden Jahres in Berlin statt.

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