Events | Weighing Moral Goods in Corona Politics – Simone Chambers, Christoph Möllers & Julian Nida-Rümelin im Gespräch

Online | 22. Mai 2021 | 20:00 (MESZ)

Politische Antworten auf die COVID-19 Pandemie erfordern eine Abwägung von moralischen und rechtlichen Gütern. Infektionsschutz und Fürsorge für vulnerable Gruppen stehen dabei anderen Gütern wie Versammlungsfreiheit, Recht auf Bildung oder das Recht auf freie Religionsausübung gegenüber. Entsprechende Abwägungen zu treffen, ist Teil von politischen Aushandlungsprozessen. Dabei kommt es innerhalb föderaler Demokratien, aber auch auf internationaler Ebene zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. So gelten etwa in Berlin andere Regelungen als in Los Angeles. Und während in Schweden und in einzelnen US-Bundesstaaten persönliche Handlungsfreiheit und individuelle Verantwortung betont werden, priorisieren viele andere Länder den Schutz der Schwächsten und setzen auf verpflichtende kollektive Maßnahmen.

Der Verfassungsrechtler und Thomas Mann Fellow Christoph Möllers (Humboldt-Universität zu Berlin) wird mit dem Philosophen Julian Nida-Rümelin (Ludwig-Maximilians-Universität München) und der Politikwissenschaftlerin Simone Chambers (University of California Irvine) ins Gespräch kommen. Welche ethischen und rechtlichen Konflikte sind für die Corona Politiken in Deutschland und den USA bedeutsam? Und was ist aus dieser Auseinandersetzung für eine demokratische Erneuerung zu lernen? Das Gespräch wird moderiert von Georg Diez. Diez ist Schriftsteller und langjähriger Journalist. Er arbeitet unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Die Zeit und als politischer Kolumnist für Spiegel Online. Er ist Chefredakteur des The New Institute.

Teilnehmer*innen

Simone Chambers ist Professorin für Politikwissenschaft an der University of California in Irvine. Sie forscht und publiziert zu Themen wie deliberative Demokratie, öffentliche Vernunft, Öffentlichkeit, Säkularismus, Rhetorik, Höflichkeit und zum Werk von Jürgen Habermas und John Rawls. Kürzlich veröffentlichte sie zusammen mit Peter Nosco einen Sammelband über Navigation im Pluralismus: Dissent on Core Beliefs: Religious and Secular Perspectives (Cambridge University Press, 2015). Sie arbeitet mit der Gruppe Participedia zusammen, die Daten über deliberative und partizipative Initiativen auf der ganzen Welt sammelt.

Christoph Möllers ist Professor für Öffentliches Recht und Rechtswissenschaft an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind das deutsche, europäische und vergleichende Verfassungsrecht, regulierte Industrien, Demokratietheorie im öffentlichen Recht und die Theorie der Normativität. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und war Richter am Oberverwaltungsgericht in Berlin. Im Jahr 2016 wurde er mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet. Möllers ist Thomas Mann Fellow 2021.

Julian Nida-Rümelin studierte Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaft in München und Tübingen. Seit 2004 lehrt er Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seine Forschungsgebiete sind die Theorie der Rationalität, Ethik und politische Philosophie. Nida-Rümelin war im ersten Kabinett Gerhard Schröders als Staatsminister für Kultur tätig. 2016 wurde er mit der Europamedaille der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. Nina-Rümelin ist stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. Gemeinsam mit Natalie Weidenfeld veröffentlichte er kürzlich das Buch Die Realität des Risikos (Piper Verlag).

Livestream am 22. Mai 2021 um 20:00 Uhr (MEZ).

Zum Stream.

Eintritt frei. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

 


Die Veranstaltung ist eine Kollaboration des Thomas Mann House und The New Institute.

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