Events | Radical Diversity: Diskussionsreihe mit Mohamed Amjahid und Max Czollek (Boston)

Online | 9. Dezember 2020 | 18:00

Mohamed Amjahid und Max Czollek kommen mit amerikanischen Gästen ins Gespräch über Strategien für eine offenere, vielfältigere, gerechtere Gesellschaft in Deutschland und den USA. Thomas Mann Fellow und Autor Mohamed Amjahid und Poet und Publizist Max Czollek sprechen über erfolgreichen politischen Aktivismus für mehr Diversität. Sie diskutierten die Rolle von Geschichtspolitik für den Integrationsdiskurs in beiden Ländern und stellen die Frage: Wie drückt sich die zunehmende gesellschaftliche Vielfalt in Politik und Kunst beider Länder aus? Was sind Gegenentwürfe zu weißer, hegemonialer Kultur?

Am 09. Dezember geht die Reihe in Boston weiter. Organisiert vom Goethe-Institut Boston geht es um die Rolle der jüdischen und muslimischen Gemeinden in unserer Gesellschaft. Max Czollek und Mohamed Amjahid unterhalten sich mit der Anthropologin Sultan Doughan und der Podcasterin Rachael Cerrotti, die sich dem Thema aus unterschiedlicher Perspektive nähern: einmal wissenschaftlich und einmal persönlich.

Teilnehmer*innen

Sultan Doughan ist Anthropologin und spezialisiert sich in ihrer Arbeit auf Fragen von Staatsbürgerschaft, religiösen Unterschieden, der Ethnisierung jüdischer und muslimischer Gemeinden sowie politischer Gleichberechtigung im zeitgenössischen Deutschland. Besonders interessiert sie, wie das Erinnern an den Völkermord und der Frage nach Gerechtigkeit zu moralischen Forderungen in der Öffentlichkeit führen. Im Rahmen von Feldstudien hat Doughan an Organisationen der Zivilgesellschaften darüber geforscht, wie islamischer Extremismus durch das Lehren von Toleranz und das Gedenken an den Holocaust verhindert werden kann. Dr. Doughan ist zurzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Elie Wiesel Center for Jewish Studies, Boston University.

Rachael Cerrotti ist eine preisgekrönte Fotografin, Autorin, Erzieherin und Produzentin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf den generationsübergreifenden Einfluss von Erinnerung und Migration. Seit über einem Jahrzehnt befasst sich Rachael mit der Lebensgeschichte ihrer Großmutter, einer Überlebenden des Holocaust und dokumentiert die Folgen des Zweiten Weltkriegs. Im Herbst 2019 hat sie diese Geschichte als erzählenden Podcast unter dem Titel We Share the Same Sky veröffentlicht, der seitdem an High Schools in ganz USA unterrichtet wird. Rachael arbeitet für verschiedene Radiosender und ist Produzentin für die USC Shoah Foundation.

Mohamed Amjahid wurde als Sohn von so genannten Gastarbeitern in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Politikwissenschaft in Berlin und Kairo und forschte an verschiedenen anthropologischen Projekten in Nordafrika. Während seines Studiums arbeitete er als Journalist für die taz, die Frankfurter Rundschau und den Deutschlandfunk. Er arbeitete als politischer Reporter für die Wochenzeitung Die Zeit und das Zeit Magazin. Anthropologisch und journalistisch beschäftigt er sich mit Menschenrechten, Gleichberechtigung und Umbrüchen in den USA, Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika. Mohamed Amjahid ist Thomas-Mann Fellow 2020.

Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Im Jahr 2012 schloss er sein Studium der Politikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin ab. Im Jahr 2016 schloss er sein Promotionsstudium am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) ab. Seit 2009 ist Czollek Mitglied des Lyrikkollektivs G13, das Bücher veröffentlicht und Vorträge organisiert. Von 2013 bis 2018 war er Kurator des internationalen Projekts Babelsprech International, dessen Ziel es war, die Vernetzung junger deutschsprachiger und europäischer Poesie- und Lyrikergemeinschaften zu fördern. Im Jahr 2018 erschien sein Aufsatz Desintegriert Euch! bei Carl Hanser.

Online Webinar am 09.12.2020, 18:00 (MEZ). Bitte hier registrieren.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Diese Veranstaltung findet auf Englisch statt.

 


“Radical Diversity” wird präsentiert von den Goethe-Instituten in Nordamerika in Kooperation dem Thomas Mann House, dem Institute for Social Justice & Radical Diversity, gefördert durch die Heinrich-Böll Stiftung Nordamerika.

    

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