Events | Last Days of Summer

Berlin | 21. August 2021 | 17:00 – 21:00 (MESZ)

Mit Antje Rávik Strubel, Florian Werner sowie Enis Maci, Pascal Richmann, Mazlum Nergiz, Marius Goldhorn, Tanita Olbrich und walter p99 arkestra.

Mit der Lesereihe „Last Days of Summer" laden wir auch in diesem Sommer auf das überdachte Deck des radialsystems ein: Bei einem Programm aus Lesungen, Musik und Gesprächen präsentieren die Autor:innen Antje Rávik Strubel und Florian Werner sowie die Künstler:innengruppe aus Enis Maci, Pascal Richmann, Mazlum Nergiz, Marius Goldhorn und Tanita Olbrich ihre neuen Arbeiten. Moderiert wird der Abend von Gesa Ufer (radioeins).

Mit „Die Raststätte – Eine Liebeserklärung“ nimmt Florian Werner seine Leser:innen mit auf eine Autoreise an die Raststätte Garbsen Nord. Mit seiner persönlich-humoristschen Hommage an diesen Ort gelingt es ihm zu zeigen, dass Raststätten weitaus faszinierender und vielschichtiger sind als ihr Ruf… Antje Rávik Strubels neuer Roman „Blaue Frau“ erzählt von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen. Zum Abschluss des Abends präsentiert die Künstler:innengruppe aus der Filmemacherin Tanita Olbrich, den bildenden Künstler:innen Astrid Nylander und Wassili Franko sowie den Autor:innen Marius Goldhorn, Mazlum Nergiz, Pascal Richmann und Enis Maci die Publikation zu ihrer Arbeit „Ein faszinierender Plan“, die bei den diesjährigen Ruhrfestspielen als begehbare Videoinstallation uraufgeführt wurde – ohne dabei gänzlich auf Video und Musik zu verzichten.

17:00 Uhr | Florian Werner: Die Raststätte - Eine Liebeserklärung

„Raststätten sind Orte der Magie – und dies ist ein magisches Buch.“ - Saša Stanišić

Die deutschen Raststätten haben mehr Besucher als der Kölner Dom, das Brandenburger Tor und das Oktoberfest zusammen. Gerade in einer Autofahrernation wie der unseren sind sie die wichtigsten Bauwerke überhaupt. Florian Werner nimmt diese ungeliebten Orte unter die Lupe. Er spricht mit Lastwagenfahrern, Flaschensammlern und Autobahnpolizisten. Er trifft einen Raststättenbetreiber, der den Lärm der Autobahn liebt, er lernt von einem Botaniker, wie man sich von den Pflanzen am Parkplatzrand ernährt, und er entwickelt eine kleine Philosophie der Sanifair-Toilette. Das Ergebnis ist eine liebevolle, komische und sehr persönliche Hommage an einen Ort, der weitaus faszinierender und vielschichtiger ist als sein Ruf. (www.hanser-literaturverlage.de)

Der Autor Florian Werner schreibt erzählende Sachbücher und Prosa, lehrt an verschiedenen Hochschulen und arbeitet für den Hörfunk. Seine Werke, darunter „Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung“, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlichte er „Der Weg des geringsten Widerstands“ sowie, zusammen mit seiner Frau Svenja Flaßpöhler, „Zur Welt kommen. Elternschaft als philosophisches Abenteuer“.

18:30 Uhr | Antje Rávik Strubel: Blaue Frau

Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. Bei einem Sprachkurs in Berlin lernt sie die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Unsichtbar gemacht von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil. (fischerverlage.de)

Die Autorin Antje Rávik Strubel veröffentlichte u.a. die Romane „Unter Schnee“, „Fremd Gehen. Ein Nachtstück“, „Tupolew 134“. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, ihr Roman „Kältere Schichten der Luft“ war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Rheingau-Literatur-Preis sowie dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet, der Roman „Sturz der Tage in die Nacht“ stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erhielt sie den Preis der Literaturhäuser. Sie übersetzt aus dem Englischen und Schwedischen u.a. Joan Didion, Lena Andersson, Lucia Berlin und Virginia Woolf. Zuletzt erschien 2016 der Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“.

19:45 Uhr | Enis Maci, Pascal Richmann, Mazlum Nergiz, Marius Goldhorn, Tanita Olbrich und walter p99 arkestra: Ein faszinierender Plan

Sagen wir, da war tagelang kein Regen und plötzlich ist da Regen. Auf einem nass glänzenden Parkplatz ein Toyota Prius. Manchmal fährt er mit Verbrennungsmotor und manchmal mit Strom. Sagen wir, eine Frau reibt sich Bernstein übers Haar, eine Frau lädt sich auf, lädt uns ein: zu einem elektrischen Kuss. Die Punkband Carambolage singt: „Dunkelheit ist das, was so reizt.“ Was hat die Elektrifizierung der Dörfer und Teenager mit Lomonossows Suppe zu tun, die nicht kalt werden darf? Worin ähneln sich ein Teslamotor, der Bitcoins schürft, die Hexenwandlermaschine aus dem Sailor-Moon-Universum und die Selbstverbrennung zweier junger Frauen am Rheinufer? Dieses Buch ist ein Kraftwerk. Verheizt werden langgehegte Interessen und neue Obsessionen. Ein faszinierender Plan handelt von Energie. (spectorbooks.com)

Der Autor Marius Goldhorn veröffentlichte den Roman „Park“ und den Gedichtband „Yin“. Enis Maci ist Autorin des Essaybands „Eiscafé Europa“ und einiger Theaterstücke, zuletzt „WÜST“. Tanita Olbrich macht Filme, zuletzt: „Steve Temple“ und „Kajsa Athena“. Mazlum Nergiz schreibt Stücke und Essays, zuletzt: „Falten & Inseln“. Astrid Nylander ist bildende Künstlerin. Zuletzt wurde ihre Ausstellung „minijobs“ bei PAGE (NYC) gezeigt. Pascal Richmann ist Autor der Essays „Über Deutschland, über alles“ und „Man vermisst diesen Planeten“. Enis Maci und Pascal Richmann sind nächstes Jahr Stipendiat*innen der Villa Aurora.

Einlass: 16:30 Uhr / Beginn: 17.00 Uhr / Ende: 21 Uhr

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich.

Radialsystem, Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin. (Der Veranstaltungsort ist überdacht, aber im Freien. Bitte kleiden Sie sich den Temperaturen entsprechend.)

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