Events | VILLA @ GOETHE: Sebastian Mez
Los Angeles | 21. September 2017 | 19:00
VILLA @ GOETHE: Sebastian Mez
Sebastian Mez wird folgende Filme präsentieren:
METAMORPHOSEN
Germany, 2013, 84 min., Russian (with English subtitles)
Regie/Produzent/Kamera: Sebastian Mez Asst. Regie/Dolmetscher: Renata Kosenko Schnitt: Katharina Fiedler Sound & Mixing: Levitate
Winterlandschaft mit Menschen im Südural in kontrastreichem Schwarzweiß. Aufnahmen, in deren Schönheit etwas Unheimliches gegenwärtig ist – nicht sichtbar, nicht hörbar und doch überdeutlich. Die Gegend entlang dem Lauf der Tetscha – ein Gebiet von rund 23.000 Quadratkilometern – ist eine der am stärksten radioaktiv belasteten Zonen der Erde: Durch den regulären Betrieb sowie durch mehrere, zum Teil schwere Störfälle in der kerntechnischen Anlage Majak, die seit 1948 abgeschottet von der Außenwelt in Betrieb ist, wurden Wasser, Erde und Luft verseucht und dort lebende Menschen einer permanenten Strahlenüberdosis ausgesetzt. Unglaublich auch, dass die Menschen in dieser Gegend noch nicht einmal von der gewaltigen chemischen Explosion von 1957 und den Folgen der radioaktiven Verseuchung gewarnt wurden.
Der Kyschtym-Unfall wird nach Tschernobyl und Fukushima als die drittschwerste Katastrophe in der Geschichte der Atomenergie angesehen. Inzwischen, 55 Jahre nach der Apokalypse, versuchen die Menschen, die hier leben, sich etwas mehr zu erkämpfen als nur das schlichte Überleben.
Quelle: 63. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
CLEAN UP
Germany, 2008, 9 min., English (with English subtitles).
Schnitt: Sebastian Mez Kamera: Julia Schlingmann Szenenbild: Janine Dittmann Art Direction: Christoph Arni / Christian Trieloff / Sebastian Mez Produzent: Christoph Arni Cinematography: Christian Trieloff Sound Design: Sebastian Mez Regie: Sebastian Mez
Es ist seine Aufgabe, diesen besonderen Raum zu reinigen: Eine Exekutionskammer in einem staatlichen Gefängnis in den USA. Nach jeder Hinrichtung muss er diesen Ort in seinen Urzustand zurückbringen. Dieser Experimental-Kurzfilm eröffnet einen besondern Blick auf die Todesstrafe.
SEBASTIAN MEZ: Sebastian Mez ist ein Filmemacher, Video- und Tonkünstler. Er studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg im Fachbereich Regie. Sein Experimentalfilm "Clean Up" wurde auf über 40 internationalen Festivals gezeigt und gewann zahlreiche Preise. Sein Hybridfilm "Ein Brief aus Deutschland", der sich auf ungewöhnliche Weise dem Thema Frauenhandel in Europa nähert, gewann beim Visions du Réel in Nyon 2011 den Hauptpreis für den besten mittellangen Film.
„Metamorphosen“ war sein Abschlussfilm und zugleich erster Langfilm. Er beschäftigt sich mit einer geheim gehaltenen, atomaren Katastrophe im Südural. Er wurde bei der Berlinale 2013 uraufgeführt und nahm fortan auf mehr als 50 internationalen Festivals teil. "Substanz", eine Videokomposition aus bis zu 20 Layern, gewann u.a. den Förderpreis Schnitt beim Filmplus 2015 und wurde für den Förderpreis für Filmkunst der Nationalgalerie nominiert. Sebastian lebt und arbeitet in Berlin.