News |Anatol Stefanowitsch: Die Grenzen des Sagbaren

Foto: VATMH/Mirko Lux

Ist die Forderung nach politisch korrekter Sprache Ausdruck einer emanzipatorischen Gesellschaft oder autoritäre Gängelung? „Gerechte Sprache allein schafft noch keine gerechte Welt. Aber indem wir sie verwenden, zeigen wir, dass wir eine gerechte Welt überhaupt wollen“, schreibt der Sprachwissenschaftler und Blogger Anatol Stefanowitsch in seinem jüngsten Buch „Eine Frage der Moral. Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ (Duden 2018). Andere sprechen hingegen von organisierter sprachlicher und gedanklicher Feigheit, die im politisch-publizistischen Raum praktisch das ganze soziale Feld von oben bis unten paralysiere. Bezeichnen die beiden Positionen grundlegende Gegensätze in unserer liberalen Gesellschaft oder geht es eigentlich um etwas anderes?

Die jährliche Veranstaltung in Erinnerung an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 nahmen der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. gemeinsam mit dem Literaturhaus Berlin zum Anlass, die Grenzen des Sagbaren auszuloten.

In seinem Vortrag versteht Professor Anatol Stefanowitsch die Grenzen des Sagbaren als das, was 1. überhaupt gesagt werden kann, 2. gesagt werden darf und 3. man sich zu sagen überwinden kann. Als Vorschlag zur Lösung der Dispute um Sprachverwendung formuliert Stefanowitsch eine sprachliche Goldenen Regel.


Audiomitschnitt

Slideshow


Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Literaturhaus Berlin

Zurück