Events | Radical Diversity: Diskussionsreihe mit Mohamed Amjahid & Max Czollek (San Francisco)

Online | 10. März 2021 | 22:00

Mohamed Amjahid und Max Czollek kommen mit amerikanischen Gästen ins Gespräch über Strategien für eine offenere, vielfältigere, gerechtere Gesellschaft in Deutschland und den USA. Thomas Mann Fellow und Autor Mohamed Amjahid und Poet und Publizist Max Czollek sprechen über erfolgreichen politischen Aktivismus für mehr Diversität. Sie diskutierten die Rolle von Geschichtspolitik für den Integrationsdiskurs in beiden Ländern und stellen die Frage: Wie drückt sich die zunehmende gesellschaftliche Vielfalt in Politik und Kunst beider Länder aus? Was sind Gegenentwürfe zu weißer, hegemonialer Kultur?

Zur zweiten Ausgabe der Diskussionsreihe Radical Diversity in diesem Jahr in San Francisco haben wir Abby Abinanti eingeladen, Chief Judge beim Yurok Tribe in Klamath/Kalifornien. Der Yurok Tribe ist aktuell der größte in Kalifornien mit mehr als 6000 Mitgliedern. Max Czollek und Mohamed Amjahid werden mit Abby Abinanti über Unterschiede in Wertesystemen und im Umgang mit Traditionen sprechen, über ihre Arbeit, die Werte des Tribes wiederzubeleben und über ihren Ansatz zur Gerechtigkeit, der die Stärkung der Community zentral stellt.

Teilnehmer*innen

Abby Abinanti, Yurok Chief Judge, ist ein eingeschriebenes Mitglied des Yurok Tribes. Sie trägt einen Doktortitel in Rechtswissenschaften von der University of New Mexico School of Law und war die erste kalifornische Frau indigener Abstammung, die als Rechtsanwältin in Kalifornien zugelassen wurde. Sie war über 17 Jahre lang State Judicial Officer (Commissioner) am Unified Family Court (Family/Dependency/Delinquency). Sie trat im September 2011 aus dem Superior Court aus und wurde am 31. Juli 2014 als Commissioner in San Francisco in Teilzeit und als Duty Judge beim Gericht wiederernannt. Seit 1997 war sie Richterin am Yurok Tribal Court und wurde 2007 zum Chief Tribal Court Judge ernannt, eine Position, die sie gemeinsam mit ihrer Aufgabe als Superior Court bis 2015 innehatte.

Mohamed Amjahid wurde als Sohn von so genannten Gastarbeitern in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Politikwissenschaft in Berlin und Kairo und forschte an verschiedenen anthropologischen Projekten in Nordafrika. Während seines Studiums arbeitete er als Journalist für die taz, die Frankfurter Rundschau und den Deutschlandfunk. Er arbeitete als politischer Reporter für die Wochenzeitung Die Zeit und das Zeit Magazin. Anthropologisch und journalistisch beschäftigt er sich mit Menschenrechten, Gleichberechtigung und Umbrüchen in den USA, Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika. Mohamed Amjahid ist Thomas-Mann Fellow 2020.

Dr. Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Im Jahr 2012 schloss er sein Studium der Politikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin ab. Im Jahr 2016 schloss er sein Promotionsstudium am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) ab. Seit 2009 ist Czollek Mitglied des Lyrikkollektivs G13, das Bücher veröffentlicht und Vorträge organisiert. Von 2013 bis 2018 war er Kurator des internationalen Projekts Babelsprech International, dessen Ziel es war, die Vernetzung junger deutschsprachiger und europäischer Poesie- und Lyrikergemeinschaften zu fördern. Im Jahr 2018 erschien sein Aufsatz Desintegriert Euch! bei Carl Hanser.

Online Webinar am 10.03.2021, 22:00 (MEZ). Bitte hier registrieren.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Diese Veranstaltung findet auf Englisch statt.

 


“Radical Diversity” wird präsentiert von den Goethe-Instituten in Nordamerika in Kooperation dem Thomas Mann House, dem Institute for Social Justice & Radical Diversity, gefördert durch die Heinrich-Böll Stiftung Nordamerika.

    

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